Mit über 27.100 Toten und mehr als 244.300 Infizierten ist Spanien eines der am schlimmsten von der Corona-Krise betroffenen Länder der Welt. Wie die Spanische Bischofskonferenz am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte, wurde der Termin bewusst auf den Gedenktag der Heiligen Anna und des Heiligen Joachim gelegt. Sie sind der Überlieferung nach die Eltern Marias und damit die "Großeltern" Jesu. Damit wolle die Kirche vor allem auch daran erinnern, dass sich unter den Covid-19 Opfern in Spanien besonders viele ältere Menschen befinden.
Viele Corona-Tote in Altenheimen
"Wir gehen davon aus, dass in Spaniens Altenheimen bisher rund 20.000 Menschen am Coronavirus gestorben sind", sagte Cinta Pascual, Vorsitzender des spanischen Verbands privater Altenheime (CEAPS) der KNA. Medien kommen auf ähnlich hohe Corona-Opferzahlen in Seniorenresidenzen. Derzeit rollt eine regelrechte Prozesswelle auf Spaniens Gesundheitsbehörden zu, weil diese angeblich nicht ausreichend für den Schutz der hilfsbedürftigen Altenheimbewohner gesorgt hätten.
Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte unterdessen einen Staatsakt unter dem Vorsitz von König Felipe VI. zur "Würdigung der 27.000 verstorbenen Landsleute" für den 16. Juli an. Dazu werden unter anderen EU-Ratspräsident Charles Michel, Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen, EU-Parlamentspräsident David Sassoli, EU-Außenminister Josep Borrell sowie der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, in der spanischen Hauptstadt Madrid erwartet.