Die Öffentlichkeit könne sie von Mittwoch ab bis nach Ostern im Dom aus der Nähe betrachten, wie die Wormser Dombauverein am Freitag mitteilte. Am Ostermontag weiht der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Instrumente, die am 10. und 11. April per Kran in die Türme eingehoben werden sollen.
"Ganz besonderes Geburtstagsgeschenk"
Bei den Glocken handle es sich um ein "ganz besonderes Geburtstagsgeschenk" anlässlich der Tausendjahrfeier, so Propst Tobias Schäfer. Sie seien im Februar und März auf Initiative des Dombauvereins in Wetzlar gegossen worden. "Nach altem Brauch werden die neuen Glocken zunächst an allen Innenstadtkirchen vorbei fahren, damit die Glocken der Wormser Kirchen ihre neuen Schwestern jeweils mit Geläut begrüßen können", so Schäfer.
Die Rundfahrt werde von einer Fahrraddelegation aus Messdienern begleitet. "Die Glocken werden dann in den Dom gebracht und in speziellen Gestellen für die Glockenweihe aufgehängt", so der Vorsitzende des Dombauvereins, Udo Rauch.
Wormser Dom als Pfarrkirche
Der Bau des romanischen Doms geht auf den Wormser Bischof Burchard zurück. Er ließ eine Vorgängerkirche aus dem siebten Jahrhundert abreißen und an ihrer Stelle eine frühromanische kreuzförmige Basilika errichten, die am 9. Juni 1018 geweiht wurde. Bereits knapp ein Jahrhundert später, zwischen 1130 und 1181, wurde das Gotteshaus in Abschnitten abgerissen und in den noch heute bestehenden Grundstrukturen neu gebaut.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach beschädigt, etwa im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg. Mit der Auflösung des Bistums Worms im Zuge der Französischen Revolution 1800 verlor der Dom seine Bedeutung als Bischofssitz. Er ist heute eine Pfarrkirche, die 1925 den päpstlichen Ehrentitel "Basilica minor" erhielt.