Patriarch Rais Erwartungen an libanesische Politik

"Zusammen mit dem Volk"

Im Libanon kann es nach Worten des maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Rai keine Konsensregierung geben, solange keine Einigkeit über die nötigen Reformen besteht.

Kardinal Bechara Boutros Rai / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Bechara Boutros Rai / © Paul Haring ( KNA )

"Zusammen mit dem Volk wollen wir eine Regierung für den Staat und das Volk, nicht eine Regierung für Parteien, Konfessionen oder fremde Länder", sagte er laut örtlichen Medien in seiner Sonntagspredigt am Sommersitz des Patriarchats in Dimane. Es gehe um die Rettung des Libanon, und nicht die Rettung der Behörden und der herrschenden politischen Klasse, so Rai weiter. Der Libanon stehe vor größten Herausforderungen, und das maronitische Patriarchat werde jedwede Projekte zurückweisen, die zum Nachteil des Landes seien.

Sicherheit nicht ohne Freiheit

Weiter forderte Rai, die Reformen nicht auf Verwaltungsreformen zu beschränken, sondern beispielsweise auch sicherheitspolitische und militärischen Aspekte zu bedenken. Die Sicherheitskräfte rief das Kirchenoberhaupt auf, die protestierenden jungen Menschen "zu umarmen und zu schützen". Sicherheit könne es nicht ohne Freiheit geben und politische Autorität nicht ohne das Volk.


Quelle:
KNA