Neben der Hoffnung, gibt es aber auch Skepsis über das Gelingen bei Politikern.
Prominente Politiker hoffen auf konkrete Ergebnisse bei den am Donnerstag beginnenden Gesprächen des Synodalen Wegs zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Er begleite den Prozess "mit Hoffnung und Skepsis, denn der Prozess kann gelingen, aber auch scheitern", sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse am heutigen Mittwoch in Berlin. Wichtig sei ein offener Austausch, ohne Angst vor dem Ende oder einem Nein aus Rom oder von konservativer Seite.
Hoffen auf grundlegende Reformen
Kulturstaatsministerin Monika Grütters nannte den Synodalen Weg eine "einmalige Chance für Bischöfe und Laien, gemeinsam das Fundament zu reparieren, statt bloß die Fassade neu zu streichen." Erforderlich, so die CDU-Politikerin, seien grundlegende Reformen etwa bei der Rolle von Frauen oder der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern, dem Zölibat.
Mehr Mitsprache von Frauen
Für mehr Beteiligung und Mitsprache von Frauen sprachen sich auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), und die Grünen-Politikerin Bettina Jarasch aus. Der religionspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Castellucci, mahnte weitere Anstrengung bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche an. Der Skandal und seine Folgen sind ein Auslöser für die von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) initiierte Reformdebatte.
Missbrauchsprävention
Bei der Aufarbeitung sei einiges bereits geschehen, betonte Castellucci. Dazu gehörten die sogenannte MHG-Studie, viele persönliche Gespräche von Bischöfen mit Opfern oder eine intensive Präventionsarbeit, etwa durch Schulungen. "Eine Leerstelle ist weiterhin die Frage nach Entschädigungen und personellen Konsequenzen auf der Leitungsebene, wo Missbrauch vertuscht wurde."
Bedeutung für moderne Gesellschaft
Der religionspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Stefan Ruppert sagte, viele Christen setzten große Hoffnungen in den Synodalen Weg. "Auch wenn es sich um eine innere Angelegenheit der katholischen Kirche handelt, so wäre es doch für eine moderne deutsche Gesellschaft wünschenswert, dass er zum Ziel führt. Denn zu oft schon sind die Hoffnungen katholischer Christen auf mehr Teilhabe, gerade auch für Frauen, enttäuscht worden."