Herr, unser Heiland,
am vorletzten Tag der Synode sind wir umgeben von Tausenden von Mitbetenden versammelt auf dem Petersplatz und beten für den Frieden in der Welt. Wir haben uns fastend auf dieses Gebet vorbereitet.
Wir wissen: Der Friede wird jeden Tag aufs Neue mit Füßen getreten, weil sich die Mächtigen dieser Welt als Kriegsherren gebärden. Sie fühlen sich mit der Macht ihrer Waffenarsenale stark genug, allen anderen Menschen ihren Willen aufzwingen zu können.
Du, Herr Jesus, hast niemals jemanden gezwungen, dir zu folgen oder an dich zu glauben.
Du hast deine Macht in der Ohnmacht gezeigt, deine Waffen sind Gewaltlosigkeit und Worte der Vergebung. Dein Siegeszeichen sind keine erbeuteten Fahnen und Standarten, sondern das Kreuz, das du selbst getragen hast und an das man dich geschlagen hat. Dort hast du nicht andere in den Tod geschickt, sondern dein Leben für alle hingegeben. In der Kraft deiner gewaltlosen Liebe hast du niemanden gedrängt, gedemütigt oder gar zum Tode verurteilt, sondern dich selbst zum Opfer gemacht. Du regierst nicht mit Angst, sondern indem Du uns die Gnade der Scham und die Kraft zur Umkehr schenkst. Dein Sieg ist das Leben, das du allen schenken willst.
Dir sei Dank gesagt, dir gilt unsere Anbetung, unser Lobpreis und die Ehre für alle Zeit und in der Ewigkeit der Ewigkeit.
Amen.
Prof. Thomas Schwartz, Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis und als Delegierter bei der Weltbischofssynode im Vatikan.