Bistum Mainz

Mainzer Dom (DR)
Mainzer Dom / ( DR )

Das Bistum Mainz zählt 597.767 Katholiken in 279 Pfarreien. Es ist 7.692 Quadratkilometer groß und erstreckt sich zu zwei Dritteln auf Hessen. Der rheinland-pfälzische Teil entspricht der Region Rheinhessen. Aus historischen Gründen gehört als Enklave auch das in Baden-Württemberg gelegene Bad Wimpfen zum Bistum. 

Der Missionar Winfried Bonifatius (ca. 672/75 - 754) aus dem südenglischen Wessex, seit 732 Erzbischof, übernahm um 745/48 das Bistum Mainz und schuf die Grundlage, dass Mainz Sitz eine der größten und angesehensten Diözesen des Abendlandes werden konnte. Unter seinem Amtsnachfolger Lullus wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben.

In den folgenden Jahrhunderten reichte der Einfluss von Mainz zeitweise von Straßburg über Chur bis nach Olmütz, Prag, Brandenburg und Havelberg. Seit Erzbischof Willigis (975-1011), dem Erbauer des Mainzer Doms, blieb das Amt des Mainzer Erzbischofs mit dem des Erzkanzlers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verbunden. Der Mainzer Erzbischof war der erste der sieben Kurfürsten des Reiches und beeinflusste entscheidend die Königswahl.

Etwa seit dem 4. Jahrhundert ist Mainz Bischofssitz. Die Französische Revolution und ihre (kriegerischen) Folgen brachten Ende des 18. Jahrhunderts den Zusammenbruch des Erzbistums Mainz und seines Metropolitanverbands.

1801 und 1821/27 wurde das Gebiet des Bistums neu umschrieben. Sie umfasst seither das damalige Großherzogtum Hessen-Darmstadt mit den Provinzen Rheinhessen, Starkenburg und Oberhessen. Heute gehört das Bistum Mainz, das in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz liegt, zur Kirchenprovinz des Erzbistums Freiburg.

Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877; Bischof von Mainz seit 1850) wurde durch seinen Einsatz für soziale Fragen und die Freiheit der Kirche zu einem der bedeutendsten Bischöfe seines Jahrhunderts.

In der Zeit des nationalsozialistischen Regimes (1933 - 1945) erlitt auch das kirchliche Leben im Bistum Mainz vielfache Einschränkung, Zerschlagung und Verfolgung. Bischof Albert Stohr (Amtszeit: 1935 - 1961) sprach öffentlich deutliche Worte gegen die Angriffe auf die Kirche und ihre Einrichtungen, aber auch gegen die Ermordung des sogenannten "lebensunwerten Lebens". Nach dem Krieg stellte sich dem Bistum die Aufgabe des Neuaufbaus (die Stadt Mainz wurde 1945 total zerstört) und der Integration vieler Heimatvertriebener.

Über die Grenzen des Bistums Mainz hinaus bekannt wurde der Nachfolger von Bischof Stohr, Bischof Hermann Kardinal Volk (Amtszeit: 1962-1982). Er spielte beim Zweiten Vatikanischen Konzil in Rom (1962 - 1965) und seinen Reformen eine wichtige Rolle und setzte sich besonders für das ökumenische Gespräch ein.

1983 übernahm Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann die Leitung des Bistums, der von 1987 bis 2008 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war. 

Im Jahr 2009 feierte das Bistum das 1000-jährige Bestehen des Mainzer Domes. 

2012 nahm Papst Benedikt XVI. die "Mainzer" Heilige Hildegard von Bingen in das Verzeichnis der Heiligen der Gesamtkirche auf und erhob sie zur Kirchenlehrerin.

Mit 80 Jahren trat Bischof Karl Kardinal Lehmann vom Bischofsamt zurück. Er verstarb am 11. März 2018 im Alter von 81 Jahren. Seit 27.8.2017 ist Peter Kohlgraf Bischof von Mainz.  Der vom Papst ernannte Pastoraltheologe ist nach offizieller, aber historisch nicht gesicherter Zählung der 103. Bischof von Mainz. Mit Sicherheit wird er der 88. Nachfolger des Heiligen Bonifatius sein, der von 746 bis 754 auf dem Bischofsstuhl saß. (KNA/Bistum Mainz, Stand März 2025)

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