Der Altar der Stadtpatrone

Domkapitular Dr. Dominik Meiering vor dem Altar der Stadtpatrone von Stefan Lochner im Kölner Dom. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domkapitular Dr. Dominik Meiering vor dem Altar der Stadtpatrone von Stefan Lochner im Kölner Dom. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Der von dem Kölner Maler Stefan Lochner für die Ratskapelle der Stadt Köln um 1442 gemalte Flügelaltar ist das bedeutendste Werk der spätgotischen Kölner Malerei. Er wurde, nachdem er vor den französischen Revolutionstruppen 1794 versteckt worden war, nach der Profanierung der Ratskapelle 1810 auf Betreiben des Kölner Gelehrten, Geistlichen und Kunstsammlers Ferdinand Franz Wallraf in den Dom übertragen. Dort bildet er heute das Zentrum der Marienkapelle, deren Altar er schmückt. Außerhalb der Corona-Zeit wird hier sonst täglich die Messe gefeiert: Der Altar ist also ständig in liturgischer Nutzung. Auch heute noch werden – wie in früheren Jahrhunderten – in der Advents- und der Fastenzeit die Flügel des Altares geschlossen.

Auf diese Weise wird die Werktagsseite, die Verkündigung des Engels an Maria, sichtbar. Die Feiertagsseite des Altares hingegen präsentiert die wichtigsten Heiligen der Freien Reichsstadt Köln. Im Zentrum des Altares ist die Gottesmutter Maria mit dem Christuskind dargestellt, der sich die Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge in Anbetung zuwenden. Sie symbolisieren gleichermaßen die drei Lebensalter des Jünglings, des reifen Mannes und des Greises wie die drei bekannten Kontinente Afrika, Asien und Europa. Die Seitenflügel zeigen die Heilige Ursula mit ihrem Gefolge und den Heiligen Gereon mit der Thebäischen Legion.

Stefan Lochner, um 1410 am Bodensee geboren, wurde 1447 in den Rat der Stadt Köln gewählt. Er starb um 1451, vermutlich an der Pest. (Quelle: www.koelner-dom.de)