Nach Deutschland gingen bislang rund 100 Nobelpreise. Mitgezählt sind dabei allerdings auch Persönlichkeiten, die aufgrund bewegter Biografien mehrere Staatsbürgerschaften hatten. Zu ihnen gehört etwa Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger, der in Fürth geboren wurde, als Jude aber 1938 in die USA emigrierte und dort Außenminister wurde. Hermann Hesse oder Albert Schweitzer werden vom Nobelpreiskomitee als Schweizer beziehungsweise als Franzose geführt, obwohl sie auch Deutsche waren.
Nach dieser Zählung gibt es sechs deutsche Friedensnobelpreisträger - von Gustav Stresemann über Willy Brandt bis Henry Kissinger. Im Bereich der Literatur wurden 10 Deutsche geehrt: Preisträger waren unter anderen Theodor Mommsen, Heinrich Böll, Günter Grass und zuletzt 2009 Herta Müller.
Den Nobelpreis für Chemie erhielten 31 deutsche Wissenschaftler, darunter als Bekannteste Fritz Haber, Carl Bosch, Otto Hahn und zuletzt Stefan Hell (2014) sowie der Deutsch-Amerikaner Joachim Frank (2017).
Mit dem Preis für Physik wurden 28 deutsche Wissenschaftler ausgezeichnet, darunter viele berühmte Namen wie Wilhelm Conrad Röntgen, Max Planck, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Klaus von Klitzing, Wolfgang Paul und zuletzt 2007 Peter Grünberg.
Die Auszeichnung für Physiologie oder Medizin bekamen 24 Wissenschaftler, darunter Emil von Behring, Robert Koch, Paul Ehrlich, Christiane Nüsslein-Volhard und zuletzt 2013 der deutsch-amerikanische Biochemiker Thomas Südhof.
Den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt 1994 als einziger Deutscher bisher der Volkswirt und Mathematiker Reinhard Selten. (KNA/Stand 04.10.2020)