Der Verein Donum Vitae (Geschenk des Lebens) wurde 1999 von katholischen Laien gegründet im Zuge des Ausstiegs der katholischen deutschen Bischöfe aus dem gesetzlichen System der Schwangerenkonfliktberatung mit Ausstellung des Beratungsscheins. Er wählt bei der Beratung von Schwangeren in Konfliktsituationen einen Weg, den der Vatikan ablehnt: Die Mitarbeiter geben nach der Beratung auf Wunsch den vom Gesetzgeber geforderten Schein aus. Dieser eröffnet den Zugang zu einer straffreien Abtreibung.
Auf Drängen des Vatikan untersagten die deutschen Bischöfe 2006 kirchlichen Angestellten die Mitarbeit bei Donum Vitae, weil dies eine Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche sei. Im Januar 2018 rückte die Bischofskonferenz von dieser Abgrenzung ab: In einem Schreiben würdigte sie erstmals offiziell, dass sich auch Donum Vitae für den Schutz des Lebens einsetze und Erfolge in der Konfliktberatung erziele. Zugleich ermöglichten die Bischöfe früheren Mitarbeitern der Organisation die bisher untersagte Übernahme in katholische Beratungsstellen.
Die aktuellste Statistik des Vereins verzeichnet für das Jahr 2015 rund 50.000 Erstberatungen, davon etwa 16.000 Konfliktberatungen. In den etwa 12.000 Präventionsangeboten wurden demnach über 100.000 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht. Donum Vitae berät nach eigenen Angaben an mehr als 210 Orten bundesweit sowie in einer Online-Beratungsstelle. Der Verein betont, er berate "wertorientiert auf das Leben hin". Der Bundesverband hat seinen Sitz in Bonn, Bundesvorsitzende ist Rita Waschbüsch. (KNA / Stand 21.05.2020)