Zahlen und Fakten zum Beginn der traditionellen Passionsspiele im oberbayerischen Oberammergau:
- Die 42. Oberammergauer Passionsspiele finden vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022 statt.
- Angesetzt sind 103 Aufführungen. Gespielt wird fünfmal die Woche.
- Das erste Passionsspiel fand 1634 statt. Es geht auf ein Gelübde von 1633 zurück. Damals schworen die Bewohner, regelmäßig das Leiden und Sterben Christi aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt.
- Spielort war anfangs der Friedhof von Oberammergau. 1830 wurden die Spiele auf Geheiß von Bayerns König Ludwig I. an den Nordrand des Dorfs verlegt.
- Das Passionsspiel wurde 2014 von der Unesco in die Liste des Immateriellen Erbes der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
- Die Passionsspielbühne wurde 1928 nach den Plänen der Brüder Georg Johann und Raimund Lang gebaut. Die nach oben offene Bühne erhielt 2009 ein fahrbares Zeltdach. Seit 2020 steht das Theater unter Denkmalschutz.
- Das Passionsspieltheater bietet Platz für rund 4.300 Besucherinnen und Besucher.
- Oberammergau hat rund 5.500 Einwohner. Jeder der rund 2.100 Mitwirkenden ist in Oberammergau geboren oder lebt mindestens seit 20 Jahren dort. Davon ausgenommen sind Kinder. An 450 Mädchen und Jungen sind mit dabei.
- Auch Tiere wirken beim Passionsspiel mit. So zieht Jesus auf einem Esel reitend in Jerusalem ein. Zu sehen sind auch Kamele, Pferde, Schafe und Ziegen. Einige weiße Tauben werden in den nächtlichen Himmel fliegen.
- Spielleiter ist zum vierten Mal Christian Stückl (60). Sein Stellvertreter ist der 1989 geborene Regisseur Abdullah Kenan Karaca.
- Der Text wurde 1860/70 von Joseph Alois Daisenberger (1799-1883) verfasst. Seit 1990 wurde er von Stückl für jede Inszenierung weiter bearbeitet.
- Bühnenbild und Kostüme entwarf nach 2000 und 2010 erneut Stefan Hageneier.
- Die Originalmusik komponierte 1811/1815 Rochus Dedler. Markus Zwink bearbeitete diese und erweiterte sie um Neukompositionen. Er hat zum vierten Mal die musikalische Leitung übernommen.
- Die 20 Hauptrollen sind doppelt besetzt. Zudem gibt es weitere 120 Sprechrollen. Dazu kommen Statisten. Viele Oberammergauer wirken in Chor und Orchester mit, engagieren sich im Einlassdienst oder als Garderobieren.
- Erwartet werden 450.000 Zuschauer aus aller Welt.
- Die Passion ist ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde. 2010 bescherten die Spiele der Kommune einen Rekordgewinn von 37,9 Millionen Euro. (KNA / 11.05.2022)