Der Nobelpreis für Literatur ist einer der fünf von Alfred Nobel gestifteten Preise. Seit der ersten Verleihung im Jahr 1901 an den französischen Lyriker und Philosophen Sully Prudhomme wurde der Preis an 116 Personen verliehen. Viermal (1904, 1917, 1966 sowie 1974) wurde die Auszeichnung zwischen jeweils zwei Personen geteilt. Siebenmal, und zwar in den Jahren 1914, 1918, 1935 sowie 1940 bis 1943, wurde der Literaturnobelpreis nicht vergeben. 8 mal wurde er aus unterschiedlichen Gründen verspätet überreicht. Zwei Auserwählte haben den Preis abgelehnt: Boris Pasternak im Jahr 1958, wohl auf Druck der sowjetischen Behörden, und Jean Paul Sartre 1964, der nach eigenen Angaben keinerlei Ehrungen annahm. In einer besonderen Zeremonie nahm der Sohn von Pasternak 1989 in Stockholm stellvertretend für seinen Vater den Preis an.
Bei den Sprachgruppen stehen die Autoren, die auf Englisch veröffentlicht haben, ganz oben. 29 Literaten kamen aus dem englischen Sprachraum. Französischsprachige Nobelpreisträger liegen mit 14 Auszeichnungen auf Rang zwei. Es folgen Deutsch (14), Spanisch (11), Schwedisch (7) Italienisch und Russisch (jeweils 6).
Bekannteste deutsche Literaturnobelpreisträger sind Herta Müller (2009), Günter Grass (1999), Heinrich Böll (1972), Hermann Hesse (1946), Thomas Mann (1929), Gerhard Hauptmann (1912) und Theodor Mommsen (1902). Nelly Sachs (1966) war in Deutschland geboren, aber im Exil schwedische Staatsbürgerin geworden.
Unter den Geehrten sind bislang lediglich 16 Frauen, darunter jeweils drei in den 1990er Jahren und drei im Jahrzehnt zwischen 2000 und 2010. Im Jahr 2013 ging der Preis an die kanadische Autorin Alice Munro.
Bislang jüngster Preisträger war Rudyard Kipling ("Das Dschungelbuch"), dem die Auszeichnung 1907 im Alter von 42 Jahren zugesprochen wurde. Ältester Preisträger war Doris Lessing, die 2007 im Alter von 88 Jahren ausgezeichnet wurde. (kna/Stand 12.10.18)