Friedensnobelpreis

Kopien von Medaillen mit dem Bildnis von Alfred Nobel / © Jeppe Gustafsson (shutterstock)
Kopien von Medaillen mit dem Bildnis von Alfred Nobel / © Jeppe Gustafsson ( shutterstock )

Der Friedensnobelpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen weltweit. Seit der Gründung 1901 wurde er bislang 97 mal verliehen; unter den Preisträgern waren 109 Personen und 25 Organisationen. Den ersten Friedensnobelpreis bekamen 1901 der Schweizer Henri Dunant und der französische Pazifist Frederic Passy. Dunant gründete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Friedensnobelpreise wurden bislang in 101 Jahren vergeben - in Kriegszeiten sowie manchen Jahren, in denen kein geeigneter Preisträger gefunden wurde, gab es keine Verleihungen.

Benannt sind die Nobelpreise nach dem schwedischen Chemiker und Erfinder Alfred Nobel (1833-1896). Er hielt in seinem Testament fest, dass sein Nachlass die finanzielle Grundlage für fünf internationale Preise in den Sparten Physik, Chemie, Literatur, Medizin und Frieden werden solle. 1968 wurde in Erinnerung an Nobel zudem ein Wirtschaftspreis ins Leben gerufen.

Der Friedenspreis soll, so Nobels Letzter Wille, an jenen verliehen werden, der die beste Arbeit für mehr Brüderlichkeit zwischen Nationen geleistet hat, das Militär abgeschafft oder Friedenskongresse veranstaltet hat.

Während vier Nobelpreise von schwedischen Nobelkomitees vergeben werden, bestimmte der Stifter zudem, dass der Friedensnobelpreisträger von fünf Mitgliedern des norwegischen Parlaments ausgesucht wird. Die Höhe des Preisgeldes richtet sich nach dem aktuellen Vermögen der Nobelstiftung. Bei der erstmaligen Verleihung lag dieses bei 150.800 Schwedischen Kronen. Mittlerweile ist der Nobelpreis 10 Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert.

Besonders berühmte Träger des Friedensnobelpreises waren Nelson Mandela (1993), Barack Obama (2009), Mutter Teresa (1979) und Albert Schweitzer (1952). 2017 ging er an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). 2018 ging er an die irakische Jesidin Nadia Murad und den kongolesischen Arzt Denis Mukwege für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen. 2020 ging er an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.

Nach Deutschland gingen bislang vier Friedensnobelpreise: an Willy Brandt (1971), Carl von Ossietzky (1935), Ludwig Quidde (1927) und Gustav Stresemann (1926). Außerdem erhielten die Auszeichnung der damals im zu Deutschland gehörenden Elsass geborene Albert Schweitzer (1952) und der in Fürth geborene und wegen der Judenverfolgung aus Deutschland geflohene deutsch-amerikanische Politiker Henry Kissinger (1973). (kna)