Christen bilden in Marokko, wo der Islam Staatsreligion ist, eine winzige Minderheit. Sie machen etwa 0,09 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner aus. Die Zahl der Katholiken in Marokko beziffert der Vatikan auf 23.000. Die meisten von ihnen sind Europäer oder afrikanische Migranten. Papstbotschafter in Marokko ist seit Ende 2015 der Italiener Vito Rallo (70).
In Marokko gibt es zwei Erzbistümer: Rabat und Tanger mit insgesamt 35 Gemeinden und 23 Priestern und vier Ordensmännern. Daneben wirken in Marokko gut 150 Ordensfrauen in insgesamt 30 Einrichtungen.
Das Erzbistum Rabat erstreckt sich über 2.000 Kilometer vom Norden bis in den Süden Marokkos. Es umfasst auch die Metropole Casablanca. Geleitet wird es seit 2017 von dem spanischen Erzbischof Cristobal Lopez (71), der dem Salesianerorden angehört. Das Erzbistum Rabat zählt nach Vatikanangaben 20.000 Katholiken in 28 Pfarrgemeinden.
Im Osten liegt das Erzbistum Tanger. Dort gibt es laut Vatikan 3.000 Katholiken in sieben Pfarrgemeinden. Erzbischof von Tanger ist der Spanier Emilio Rocha Grande (65). Er ist Mitglied des Franziskanerordens, der für die Mission in Tanger zuständig ist.
Katholiken können ihren Glauben unter Auflagen frei ausüben. Mission ist aber streng verboten. Marokkaner, die vom Islam zum Christentum übertreten, müssen mit Schikanen durch die Behörden und sozialer Ausgrenzung rechnen. (kna/Stand 11.09.2023)