Trotz seiner kommunistischen Vergangenheit gilt Rumänien als eines der religiösesten Länder in der EU. Von den etwa 20 Millionen Einwohnern bekennen sich rund vier Fünftel zur rumänisch-orthodoxen Kirche. Nach Vatikanangaben leben in Rumänien rund anderthalb Millionen Katholiken.
Sie gliedern sich in die römisch-katholische und die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche. Letztere feiert die Messe nach dem byzantinischen Ritus statt nach dem lateinischen. Betreut werden die rumänischen Katholiken von etwa 1.900 Priestern.
Die Ursprünge der rumänischen katholischen Gemeinden gehen auf die Zeit der habsburgischen Herrschaft über Teile des heutigen Rumänien und die Mission des Jesuitenordens zurück. Die rumänischsprachigen Katholiken zählten zur Bildungselite unter der überwiegend orthodoxen Bevölkerung. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen ihre Gebiete zu Rumänien.
Mit Beginn der kommunistischen Herrschaft 1948 setzte eine massive Unterdrückung der beiden katholischen Teilkirchen ein. Insbesondere die griechisch-katholische Gemeinschaft wurde unter Druck gesetzt, mit Rom zu brechen und sich der orthodoxen Kirche anzuschließen.
Viele Priester und Bischöfe landeten im Gefängnis, es kam zu Hinrichtungen.
Unlängst erklärte Papst Franziskus sieben griechisch-katholische Bischöfe, die während der bis 1970 dauernden Verfolgungszeit im Gefängnis starben oder exekutiert wurden, zu Märtyrern. Am 2. Juni, dem letzten Tag seines dreitägigen Besuchs in Rumänien, wird Franziskus sie in einem feierlichen Gottesdienst seligsprechen. (kna/Stand: 22.05.2019)