Die katholische Kirche ist nach eigener Darstellung der größte freie Schulträger in Deutschland. Das Grundgesetz räumt in Artikel 7 freien Trägern das "Recht zur Errichtung von privaten Schulen" ein. Auf dieser Grundlage sind derzeit rund zehn Prozent der Schulen in der Bundesrepublik sogenannte "Schulen in freier Trägerschaft". Im Schuljahr 2015/2016 besuchten rund 360.000 Schüler eine der 904 katholischen Schulen. Damit gehen rund 3,7 Prozent aller Schüler in eine katholische Einrichtung.
Katholische Schulen gibt es quer durch alle Schularten im allgemeinbildenden und berufsbildenden Bereich. Am häufigsten vertreten sind Gymnasien (217), Förderschulen (162), Berufs-/Berufsfachschulen/Fachoberschulen/Fachgymnasien (152), Realschulen (141) und Grundschulen (83). Schaut man auf die regionale Verteilung, so befinden sich die meisten katholischen Schulen in Bayern (287), Nordrhein-Westfalen (196) und Baden-Württemberg (151).
Die katholischen Schulen befinden sich in der Trägerschaft von rund 290 unterschiedlichen Schulträgern. Die größten unter ihnen sind die Diözesen und die kirchlichen Schulstiftungen beziehungsweise Schulwerke. Von hoher Bedeutung sind darüber hinaus die Ordensgemeinschaften, die - teilweise schon mit einer Tradition über mehrere Jahrhunderte - Schulen betreiben.
Die Finanzierung erfolgt vor allem aus drei Quellen, die je nach Bundesland in unterschiedlichem Anteil zueinander stehen. Den größten Anteil bilden staatliche Mittel. Dazu kommen Eigenmittel der Träger und Spenden, je nach Bundesland auch Schulgeld der Eltern.
Die Bischöfe verstehen die Schulen als wichtige Orte der Kirche in der Gesellschaft. Sie haben den Auftrag, die Schüler zu verantwortlicher Weltgestaltung zu erziehen. Besondere Schwerpunkte sind die religiöse Dimension der Bildung, Teilhabe und Gerechtigkeit sowie das Einüben von Dialog und menschlicher Gemeinschaft.
(KNA, 21.9.18)