Der sozialistische Karibikstaat Kuba hatte lange ein sehr konfliktreiches Verhältnis zur katholischen Kirche. Das Land unter Führung von Fidel Castro erklärte sich nach dem Sieg der Revolution von 1959 für laizistisch. Viele Priester mussten aber in den darauffolgenden Jahren die Insel verlassen. Kirchen wurden besetzt und katholische Schulen gingen in Staatshand über.
Die Lage entspannte sich ab den 1990er Jahren, als der kubanische Staat sich öffentlich zur Religionsfreiheit bekannte. Die Wende brachte Johannes Paul II. mit seinem Besuch 1998, bei dem er zu einer Öffnung und zu mehr Toleranz aufrief. Benedikt XVI. reiste 2012 nach Kuba. Trotz neuer Freiheiten bleiben die Gotteshäuser aber noch oft leer. Es gibt laut Vatikan 283 Kirchengemeinden.
Unter den 60 Prozent getauften Katholiken sind auch Strömungen mit gemeinsamen christlichen und afrikanischen Wurzeln beliebt. Inzwischen gibt es zwei kirchliche Feiertage, die nach den beiden bisherigen Papstbesuchen genehmigt wurden: Weihnachten und Karfreitag. Zudem sollen bald 80 Kirchen zurückgegeben werden.
(Quelle: dpa)