Der "Neokatechumenale Weg" zählt zu den neuen Geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, getaufte Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg zu begleiten und ihr religiöses Leben zu intensivieren. Dies versuchen die Mitglieder durch geistliche Übungen sowie durch die Bildung fester Gruppen, die über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren bestehen. Der Name der Gemeinschaft lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern ("Katechumenat") in den christlichen Glauben an.
Entstanden ist das Neokatechumenat 1964 in Madrid; Gründer waren der Künstler Kiko Argüello und Carmen Hernandez. Die Bewegung besteht nach eigenen Angaben in 134 Nationen mit rund 25.000 Gemeinschaften in 1.469 Diözesen. In Deutschland gibt es 85 Gemeinschaften in 15 Diözesen und 37 Pfarreien sowie zwei Priesterseminare. In den Diözesen wird die Bewegung in der Regel auf Einladung des Ortsbischofs tätig. (KNA)
Der Neokatechumenale Weg ist eine pastorale Initiative innerhalb der Pfarrei zur Wiederentdeckung der Taufe. Er entstand in den 1960er-Jahren auf Initiative von Kiko Argüello, Carmen Hernández und dem Ordenspriester Mario Pezzi in den Baracken von Madrid. Nach dem Vorbild des urchristlichen Tauf-Katechumenats bietet der Neokatechumenale Weg eine stufenweise Hinführung zur existenziellen Dimension des Glaubens für bereits getaufte Christen genauso wie für der Kirche Fernstehende oder Ungetaufte an.
Der Neokatechumenale Weg wurde 1990 von Papst Johannes Paul II. offiziell anerkannt und 2008 durch Papst Benedikt XVI. als "Weg der christlichen Initiation" durch Statuten kirchenrechtlich bestätigt. Die Neokatechumenalen Gemeinschaften sind heute mit etwa 1,5 Mio. Mitgliedern in allen Ländern der Welt vertreten und unterhalten über 120 Priesterseminare. Darüber hinaus gibt es zahlreiche missionarische Initiativen. In Deutschland existieren in 15 Diözesen rund 90 Gemeinschaften in 33 Pfarreien.
Die Bewegung versteht ihre Methode als "Itinerarium", als Bildungsweg zur Glaubensunterweisung. Dieses Itinerarium, abgeleitet von lateinisch "iter" – Weg – meint eine katholische Synthese der Glaubensformung und -vertiefung. Es macht möglich, das Christentum (wieder neu) zu entdecken und seine existenzielle Kraft im eigenen Leben zu erfahren. Kurzum: Christus ist der Weg; ein solches Itinerarium hilft, ihm zu folgen. Dabei steht nicht die Vermittlung von Glaubenswissen, sondern die persönliche Glaubenserfahrung im Mittelpunkt. Ziel des Weges ist es, schon im Diesseits eine evangelisierte, geistlich geprägte Welt zu verwirklichen und die persönliche Glaubenserfahrung durch Mission weiterzutragen. Dafür werden auf dem Neokatechumenalen Weg kleine Gemeinschaften gebildet, die nach ihrem Selbstverständnis wie die Heilige Familie von Nazaret in Demut, Einfachheit und Lobpreis leben. (Tomasetti, DR)