In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der Shinto, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Die meisten Japaner gehören beiden Hauptreligionen gleichzeitig an. Deshalb gilt die religiöse Grundeinstellung der Japaner als synkretistisch. Offizielle Religionsstatistiken listen rund 85 Prozent der Bevölkerung als Buddhisten und zugleich über 90 Prozent als Shintoisten.
Der japanische Buddhismus ist in viele verschiedene Schulen oder Richtungen gegliedert; die bekannteste ist der Zen-Buddhismus. In der Religion Japans gibt es darüber hinaus chinesische Einflüsse durch Daoismus und Konfuzianismus, die von Shinto und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden.
Das Christentum in Japan spielte vor allem durch die Mission der Jesuiten im 16. Jahrhundert eine gewisse Rolle. Nach seiner Verdrängung in der Zeit der Selbstisolation Japans (1600-1853) hat es heute nur eine Randstellung.
Ein wichtiges Element der Religion in Japan stellen die sogenannten Neuen Religionen dar, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts stark ausbreiten und oft eine Mischung aus Shinto, Buddhismus und anderen Weltreligionen propagieren. Seit dem Zweiten Weltkrieg herrscht ihnen gegenüber eine große Toleranz. Gegenwärtig sind rund 300 solcher Glaubensgemeinschaften amtlich gelistet. (kna)