Der Gegensatz zwischen Schottland und England hat tiefe kulturelle und auch religiöse Wurzeln. Anders als die "Church of England" ist die "Church of Scotland" nicht anglikanisch, sondern presbyterianisch-reformiert.
Die Einführung der Reformation zog sich lange hin und war bis Mitte des 18. Jahrhundert von den blutigen Aufständen der sogenannten Jakobiten gekennzeichnet. Zu ihnen, die für das Königshaus der Stuarts kämpften, gehörten auch die katholisch gebliebenen "Highlander", die in traditionellen Clans organisiert waren. Am Ende unterlagen sie der militärischen Übermacht der Engländer.
Nach der Niederschlagung des letzten Jakobiten-Aufstands 1745 ging die englische Krone mit großer Härte gegen die verbleibenden Anhänger vor. Sie verboten den Highlandern unter anderem das Tragen von Waffen und die Pflege der gälischen Kultur. Erst mit dem sogenannten Catholic Relief Act von 1791 durften die Katholiken im gesamten Vereinigten Königreich wieder Gottesdienst feiern, Religionsunterricht abhalten und unauffällige Kirchen bauen.
Nach der jüngsten Volkszählung von 2011 bekannten sich knapp 54 Prozent der schottischen Bevölkerung zu einer christlichen Konfession. Die reformierte Nationalkirche war demnach die stärkste Religionsgemeinschaft mit 32,4 Prozent, die katholische Kirche die zweitstärkste mit 15,9 Prozent; sie profitiert von Einwanderung aus Polen, Italien und Litauen. Auf die anderen christlichen Konfessionen entfielen 5,5 Prozent.
Die Zahl der Konfessionslosen ist zuletzt deutlich gestiegen. Der Zensus 2011 wies für Schottland einen Anteil von 36,7 Prozent der Bevölkerung aus, 9 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor. Weitere 7 Prozent machten keine Angaben zur Religion (2001: 5 Prozent). (kna/Stand: 28.04.2019)