Noch vor 2.000 Jahren gab es eine halbe Million Samaritaner. Verfolgung, erzwungene Konversion und Assimilierung haben die Zahl jedoch drastisch minimiert. Zwischen 700 und 1.200 sind es heute. Präzisere Angaben gibt es nicht: Das israelische Statistikbüro subsumiert die kleinste religiöse Minderheit im Land mit Buddhisten, Hindus und anderen.
Der kleinere Teil von ihnen lebt in Holon bei Tel Aviv, vollständig integriert in die jüdisch-israelische Gesellschaft. Die übrigen bewohnen das Dorf Kirjat Luza unweit des heiligen Bergs oder leben im palästinensischen Nablus. Während die Samaritaner von Holon Hebräisch sprechen, ist Arabisch die Alltagssprache rund um den Garizim.
Vor dem Untergang bewahren soll die Samaritaner die Einheirat von außen: Anders als im Judentum zählt den Samaritanern die männliche Stammeslinie als Basis für die Religionszugehörigkeit. So ist seit 1923 die Heirat konversionswilliger Jüdinnen erlaubt. Seit 2004 sind Frauen aus Osteuropa hinzugekommen. Erbkrankheiten durch Verwandtenehen in der kleiner werdenden Gemeinde sollen so weniger eine Chance haben.
Ihren Namen leiten die Samaritaner vom hebräischen "Shomerim", die Hüter, ab. Sie folgen einer strengen Auslegung der Torah, deren samaritanische Version in einer eigenen, an Althebräisch angelehnten Schrift verfasst ist. Wie Juden halten sie sich streng an die Schabbatruhe.
Neben Pessach feiern die Samaritaner nach einem eigenen, vom rabbinischen Kalender abweichend das Fest der ungesäuerten Brote (Mazzot), das Wochenfest (Schawuot), Neujahr und das Laubhüttenfest (Sukkot) sowie den Versöhnungstag Jom Kippur. Noch etwa haben Samaritaner und Juden gemeinsam: Beide erwarten den Messias. (Quelle: KNA)