Siebenschläfer

Siebenschläfertag gibt Trend für Sommerwetter an / © Geza Farkas (shutterstock)
Siebenschläfertag gibt Trend für Sommerwetter an / © Geza Farkas ( shutterstock )

Der Siebenschläfertag am 27. Juni ist ein katholischer Gedenktag. Er verdankt seinen Namen den Sieben Schläfern von Ephesus. Nach der Legende wurden sieben Brüder, die dem römischen Kaiser Decius Mitte des dritten Jahrhunderts das Götteropfer verweigerten und sich zum Christentum bekannten, in einer Hütte, in der sie sich versteckt hatten, eingemauert. Dort schliefen sie ein.

Als 193 Jahre später - das Christentum war längst Staatsreligion - ein Mann das Mauerwerk einreißen ließ, erwachten die Brüder. Einer von ihnen, Malchus, wurde kurz darauf beim Einkaufen in der Stadt aufgegriffen, als er mit 200 Jahre alten Münzen bezahlen wollte, und dem Bischof vorgeführt. Der ging mit ihm zur Hütte und fand alle Brüder lebend vor. Kurz darauf überzeugte sich laut Überlieferung auch Kaiser Theodosios II. von der Wahrheit der Geschichte und dankte Gott für dieses Zeichen der Auferstehung der Toten.

Die Siebenschläferlegende fand rasch Verbreitung, im Abendland ebenso wie im Orient. Vor allem in der Kreuzzugs- und der Barockzeit war der Siebenschläferkult im Abendland beliebt. In abgewandelter Form ist er sogar in den Koran eingegangen. In der sogenannten Höhlen-Sure durften die sieben Männer sogar ganze 309 Jahre in ihrer Höhle schlafen.

Heute wird der Siebenschläfertag oft mit dem Wetter in Verbindung gebracht. Regnet es an diesem Tag, so die Bauernregel, regnet es weitere sieben Wochen. Dabei ist der 27. Juni nicht der richtige Siebenschläfertag. Weil bei der Gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert zehn Tage gestrichen wurden, wäre der 7. Juli das richtige Datum.

Nach Darstellung des Deutschen Wetterdienstes kommt es allerdings eher auf die Großwetterlage in dieser Zeit an: Danach ist die Wahrscheinlichkeit für einen zu kühlen und zu feuchten Sommer relativ groß, wenn Ende Juni und in der ersten Julidekade der Luftdruck über Mitteleuropa insgesamt tief ist, wenn also zu diesem Zeitraum schlechtes Wetter überwiegt. Die Treffergenauigkeit ist nach Darstellung der Wetterexperten relativ gering: Sie erreicht im Binnenland gerade mal 55 bis 60 Prozent. (kna/Stand 27.06.2019)