Der Grüne Knopf ist ein Siegel mit staatlicher Überwachung. Ein Textilprodukt mit dem Knopf muss 26 soziale und ökologische Mindeststandards einhalten. Zu den sozialen Standards gehören unter anderem die Zahlung von Mindestlöhnen und das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. Die ökologischen Standards umfassen etwa das Verbot von Weichmachern und anderen Chemikalien sowie Grenzwerte für Abwässer, die bei der Produktion anfallen. Die Herstellerfirmen müssen nachweisen, dass sie menschenrechtliche, soziale und ökologische Verantwortung übernehmen.
Das internationale Netzwerk "Kampagne für Saubere Kleidung" hat Kritik am neuen staatlichen Textilsiegel "Grüner Knopf" geübt. "Die Initiative ist gut, die Umsetzung aber nicht", sagte der Sprecher des Netzwerks, Uwe Wötzel: "Textilien, die künftig den 'Grünen Knopf' tragen, dürfen keinesfalls als fair oder sozial nachhaltig bezeichnet werden." Der Verbraucherzentrale Bundesverband äußerte sich zurückhaltend: Ob das Siegel erfolgreich ist, könne erst nach ersten Erfahrungen damit beurteilt werden.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband erklärte, der "Grüne Knopf" habe das Potenzial, mehr Licht in den Siegeldschungel zu bringen. Doch ob er seinen hohen Erwartungen gerecht wird, lasse sich erst in zwei Jahren nach Ende der Pilotphase bewerten. Allerdings hätte ein Lieferkettengesetz, das alle Unternehmen bindet, mehr Durchschlagskraft, sagt Bundesverband-Vorstand Klaus Müller. (dpa/epd)