Die Tour de France ist ein seit 1903 hauptsächlich auf französischem Boden ausgetragenes Radrennen. Trotz zahlreicher Dopingfälle in der jüngeren Vergangenheit ist der dreiwöchige Wettbewerb immer noch der Höhepunkt der Radsportsaison. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg fiel die jährliche Tour mehrfach aus. 2022 steht die 109. Ausgabe an.
Erster Tour-Sieger war der aus dem Aostatal stammende gelernte Schornsteinfeger Maurice Garin. Er gewann mit einem Rekordvorsprung von fast drei Stunden. Bislang einziger deutscher Sieger ist Jan Ullrich. Dem US-Amerikaner Lance Armstrong, siebenfacher Seriensieger
1999 bis 2005, wurden wegen Dopings alle Titel aberkannt.
Vom diesjährigen Startort Kopenhagen in Dänemark haben die Profis ab 1. Juli auf 21 Etappen 3.328 Kilometer zurückzulegen. Höchster Punkt ist in diesem Jahr mit 2.642 Metern der Col du Galibier in den französischen Alpen. Das Rennen endet am 24. Juli mit der traditionellen Zieleinfahrt auf den Champs-Elysees, der Prachtmeile von Paris.
Im selbst ernannten "Mutterland des Radsports" gibt es auch einen eigenen Wallfahrtsort für Fahrradfahrer. Die im 11. Jahrhundert errichtete "Chapelle de Geou" liegt in Labastide-d'Armagnac im Südwesten Frankreichs und trägt seit 1959 den Titel "Notre Dame des Cyclistes". 1989 startete dort auch eine Etappe.
Im Gelben Trikot des Führenden fuhr damals Greg LeMond. Der US-Amerikaner hinterließ der Kapelle ein Leibchen - und gewann später die Tour mit einem Vorsprung von acht Sekunden auf Laurent Fignon, dem kürzesten je gemessenen Abstand. LeMond habe damals von einem Wunder gesprochen, heißt es in der Chronik der Kapelle: "Von da ist der Weg nicht weit, an ein Dankeschön für die Heilige Jungfrau zu denken."