Der Ursprung des Aprilscherzes liegt einer Volkskundlerin zufolge vermutlich im 16. Jahrhundert. Im Jahr 1530 sollte während des Augsburger Reichstags das Münzwesen reformiert werden, erklärte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Für den 1. April wurde der Münztag festgelegt - und dann kurzfristig abgesagt. "Viele Spekulanten hatten aufgrund der Ankündigung im Vorfeld Geld angelegt, das sie durch die Absage verloren und sich stattdessen den Spott ihrer Mitmenschen sicherten", erläuterte die Geschäftsführerin der Kommission für Alltagskulturforschung beim LWL, Christiane Cantauw.
Eine andere Entstehungsgeschichte hat dem Verband zufolge mit der Kalenderreform von 1582 zu tun. In ihrem Zuge wurde der Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegt, so dass sich Fristen verschoben, zum Beispiel für Rechnungen. "Wer das vergaß, machte sich damit lächerlich", so Cantauw.
Sicher könne heute nicht mehr nachvollzogen werden, woher die Tradition des Aprilscherzes komme, erklärte die Volkskundlerin. Die unterschiedlichen Erklärungen hätten jedoch eines gemein: "Der Aprilscherz ist im Grunde ein Spiel mit Lüge und Wahrheit. Über diejenigen, die sich als unwissend oder nicht informiert erweisen, wird gelacht - früher wie heute." (kna/23.03.2021)