Zum Weltwassertag am Freitag schlagen Helfer Alarm. Weltweit haben 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser, wie die Organisation FIAN mitteilte.
Gründe dafür seien eine Ausgrenzung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, die Folgen des Klimawandels, Industrie- und Bergbauaktivitäten sowie ein Ausbau der städtischen Infrastruktur und der industriellen Landwirtschaft. Beispielhaft verwies FIAN auf ein Projekt des kanadischen Unternehmens IAMGOLD in Ecuador. Obwohl das Menschenrecht auf Wasser in der Verfassung des südamerikanischen Landes verankert sei und Vorrang vor wirtschaftlichen und industriellen Interessen habe, würden Explorationsarbeiten in dem wasser- und artenreichen Gebiet bislang fortgeführt - mit "verheerenden Folgen" für die betroffenen Gemeinden. Dazu gehörten ein verminderter Wasserstand der Flüsse und die Verschmutzung des Grundwassers.
Auf die Situation der Menschen in Konfliktgebieten machte die UNO-Flüchtlingshilfe aufmerksam. Besonders angespannt sei die Lage im Bürgerkriegsland Jemen. Dort hätten 18 Millionen Menschen keinen angemessenen Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Wichtige Infrastruktur, etwa Wasserversorgungsnetze, seien durch den Krieg beschädigt. Dies habe dazu geführt, dass, verstärkt durch die katastrophalen hygienischen Bedingungen, zwei Cholera-Ausbrüche das Land heimsuchten. Bombenangriffe auf Kläranlagen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa hätten toxische Stoffe in Umlauf gebracht, was zu Krebs, Geburtsfehlern und Immunschwächen führte. (kna)