Surinam steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Weltgebetstags, den Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen am 2. März feiern. Das tropische Land ist halb so groß wie die Bundesrepublik und das zweitkleinste Land Südamerikas (nach Französisch-Guyana). Surinam war früher die Kolonie Niederländisch-Guyana und wurde 1975 unabhängig. Bergland mit tropischem Regenwald, das eine Wasserscheide zum Amazonasbecken bildet, nimmt einen Großteil der Landesfläche ein. Der höchste Gipfel ist 1.280 Meter hoch, während die Küstenzone von Sümpfen durchzogen ist.
Die knapp 600.000 Einwohner bilden ein buntes Völkergemisch. Etwa ein Drittel der Menschen hat indische Wurzeln, etwa 18 Prozent indonesische. 38 Prozent sind Nachfahren afrikanischer Sklaven. Hinzu kommen eine kleine indianische Minderheit sowie Europäer, Araber und Chinesen. Etwa die Hälfte der Surinamer sind Christen, die meisten davon katholisch. Rund 60.000 gehören der evangelischen Herrnhuter Brüdergemeine an. Ein Viertel der Surinamer sind Hindus und mehr als 15 Prozent Muslime.
Die Wirtschaft lebt vor allem vom Bergbau und vom Holzexport. Surinam ist reich an Gold- und Bauxitvorkommen sowie an Erdöl. Das Ende des Bauxitbooms und der niedrige Ölpreis stürzten das Land aber in eine Rezession. Regiert wird das Land seit 2010 von Präsident Desi Bouterse, der früher Militärchef war und 1980 und 1990 Militärputsche anführte. Er ist wegen der Ermordung von 15 Oppositionellen 1982 umstritten. In den Niederlanden wurde er zudem in Abwesenheit wegen Kokainhandels verurteilt. Von 1986 bis 1992 gab es bürgerkriegsartige Auseinandersetzungen.
Surinam liegt zwischen Französisch-Guyana und dem ehemals britischen Guyana. Die deutsche Forscherin Maria Sibylla Merian reiste 1699 nach Surinam und veröffentlichte ein viel beachtetes Buch mit Zeichnungen über die exotischen Pflanzen und Insekten. (epd)