"Woche für das Leben" zum Sterben (2021)

 ©  Julian Stratenschulte (dpa)
© Julian Stratenschulte ( dpa )

Die Woche für das Leben ist eine gemeinsame Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland, mit der sich die beiden Kirchen jährlich für den Schutz des menschlichen Lebens engagieren.

In diesem Jahr geht es unter dem Motto "Leben im Sterben" um die palliative und seelsorgliche Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden sowie um die politische Debatte um Suizidbeihilfe und aktive Sterbehilfe. Die Woche für das Leben möchte dazu ermutigen, sich mit dem oft verdrängten Thema "Tod und Sterben" auseinanderzusetzen. 

Die bundesweite Eröffnung war am 17. April in Augsburg. In ganz Deutschland finden in der Aktionswoche zahlreiche Veranstaltungen statt, vor allem in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen.

Zum Leitwort der Aktionswoche nimmt Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki Stellung: 

"Als Christen können wir unser Leben und auch unser Sterben ganz in die Hand unseres Schöpfers legen. So wie er uns schon im Mutterleib gerufen (Jes 49,1) und in unserem Leben geführt hat, so wird er uns auch in unserem Sterben begleiten – gerade da. Unser Gott ist kein Gott, der fern über den Wolken thront und nicht versteht, was es bedeutet zu leiden und zu sterben.

Unser Gott ist ein Gott, der Mensch geworden ist und das selbst ertragen hat. Er geht jeden Schritt mit uns, bis in die finstersten Tiefen des Leides und des Todes. Und er bleibt da nicht stehen, sondern mit ihm gehen auch wir der Auferstehung entgegen in ein neues, ein ewiges Leben.

Wir haben so oft die Versuchung, alles selbst machen zu wollen, unser Leben selbst völlig unter Kontrolle zu haben und am Ende sogar unser Sterben. Doch jeder von uns weiß, wie ohnmächtig wir sind, wie schwach und begrenzt. Wie oft sind wir doch angewiesen auf die Hilfe der Anderen und auf die Hilfe Gottes.

Vertrauen wir ihm alles an, von den kleinsten Schwierigkeiten bis zu den größten Leiden, sodass wir selbst in der Nacht des Todes voll Vertrauen und Hoffnung beten können "Vater in Deine Hände lege ich meinen Geist" (Lk 23,46 EU)."

Im Erzbistum Köln finden mehrere (Online-)Veranstaltungen statt, etwa zum Umgang mit sterbenden Menschen, zur Palliativversorgung und zum Beten am Sterbebett. Informationen dazu gibt es unter Woche für das Leben "Leben im Sterben" (erzbistum-koeln.de).