Traditionalisten erhalten Schlüssel für Kloster

Umstrittene Gründung

Die von Rom abgespaltene "Priesterbruderschaft St. Pius X." erhält am Montag die Schlüssel für ein ehemaliges Kloster in der Eifel. Damit stehe einer Klostergründung offenbar nichts mehr im Wege. Das Bistum Aachen steht dem Vorhaben kritisch gegenüber.

 (DR)

Die Priesterbruderschaft kündigte die Gründung eines "der Tradition der Kirche verpflichteten neuen Benediktinerklosters im inzwischen neuheidnischen Deutschland" an. Voraussichtlich ab 2010 sollten dort
25 Mitglieder der Priesterbruderschaft leben. Vorher werde die Anlage für mehrere Millionen Euro restauriert und erweitert.

Die Diözese Aachen hatte bereits beim Erwerb des früheren Prämonstratenser-Klosters 30 Kilometer südlich von Aachen durch die Priesterbruderschaft Ende 2007 Kritik geübt. Katholiken sollten wissen, "dass die Mönche keine offiziellen Angebote der römisch-katholischen Kirche machen", so Bistumssprecher Franz Kretschmann. Wenn man etwa ein Kind von den Brüdern taufen lasse, erfolge kein Eintrag ins Pfarrregister.

Proteste
Seit Bekanntwerden der Pläne hatte es auch zahlreiche Proteste von Katholiken der Region gegeben. Die "Priesterbruderschaft St. Pius X." wurde 1970 durch den später exkommunizierten Traditionalisten-Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gegründet.

An der Schlüsselübergabe nehmen den Angaben zufolge Vertreter des Rheinischen Amts für Denkmalpflege und des Referats Baudenkmalschutz und Baudenkmalpflege des Landes Nordrhein-Westfalen teil.

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