Die Katholiken feiern das Christkönigsfest, die Protestanten gedenken am Totensonntag ihrer Verstorbenen.
Das katholische Christkönigsfest lenkt den Blick auf Jesus Christus, von dem die Christen glauben, dass er am Ende der Zeit als König wiederkommen wird. Papst Pius XI. führte das Fest 1925 ein und erinnerte damit an das Konzil von Nizäa, das 1.600 Jahre zuvor tagte. Das Konzil definierte im Jahr 350 die Gottheit Christi. Zuvor hatte der Presbyter Arius in seiner Lehre Jesus als seinem Vater untergeordnet und deswegen nicht als göttlich eingeschätzt.
Totensonntag oder Ewigkeitssonntag
Die evangelischen Kirchen gedenken am Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, der Verstorbenen. Zunächst lehnten die Reformatoren eine Übernahme des katholischen Totenbrauchs, des Allerseelentags, in den Kalender ihrer Kirche ab. Auf Wunsch vieler evangelischer Christen wurde dennoch ein Gedenktag für die Toten eingeführt. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. bestimmte 1816 den Sonntag vor dem ersten Advent als staatlichen Feiertag zur Erinnerung an die Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon. Die Regelung wurde bald von anderen Landeskirchen übernommen.
Der Totensonntag zählt zu den stillen Feiertagen, für die je nach Bundesland spezielle Einschränkungen gelten. Gläubige besuchen an diesem Tag die Gräber ihrer Verwandten, pflegen sie und legen Blumen nieder.
Bewusster Umgang mit der Lebenszeit
Neben dem Andenken an die Verstorbenen wird in vielen evangelischen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Wem es gelinge, Abschied und Tod im Alltag zu bewältigen, der bekomme auch sein Leben besser in den Griff, heißt es in christlichen Lebenshilfen. Vergänglichkeit kann so als Gewinn und nicht als Verlust erfahren werden.
Die Religionen der Welt antworten auf die Frage nach dem Tod höchst unterschiedlich. Im Apostolischen Glaubensbekenntnis, einem der ältesten christlichen Glaubenstexte, bekennen Christen ihren Glauben an "die Auferstehung der Toten und das ewige Leben". Theologen warnen zugleich vor einer Verharmlosung des Sterbens durch Spekulationen über ein Weiterleben. Es stehe allein fest, dass die "Geschichte Gottes" mit dem Menschen auch nach dem Tod weitergehen werde, heißt es in christlichen Auslegungen.