Tausende Flüchtlinge im Sudan suchen Hilfe

Unterschlupf bei Salesianerorden

Aufgrund der eskalierenden Gewalt im Südsudan suchen immer mehr Menschen Zuflucht bei der dortigen Salesianer-Ordensgemeinschaft Don Bosco. In der Hauptstadt Juba sind mehr als 4.000 Menschen zum Ordensgelände gekommen.

Menschen im Südsudan suchen Schutz in einer Kirche / © Gregor Fischer (dpa)
Menschen im Südsudan suchen Schutz in einer Kirche / © Gregor Fischer ( dpa )

Aufgrund der eskalierenden Gewalt im Südsudan suchen immer mehr Menschen Zuflucht bei der dortigen Salesianer-Ordensgemeinschaft Don Bosco. Auf dem Gelände in der Hauptstadt Juba habe sich die Zahl der Flüchtlinge fast verdoppelt und belaufe sich auf mehr als 4.000 Menschen, teilte das Hilfswerk des Ordens, die Don Bosco Mission Bonn, am Freitag mit. 

"Es wird immer schwieriger, Lebensmittel zu beschaffen - und die Preise steigen stündlich", zitierte das Hilfswerk Salesianerpater David Tullimelli aus Juba. "Ein großes Problem ist auch, dass es keine Ärzte gibt." Tausende Menschen schliefen zurzeit in der Kirche und den Don Bosco Schulgebäuden, weil ihre Häuser zerstört seien und sie Angst vor weiteren Übergriffen hätten.

Vermisste Kinder

Die Salesianerbrüder versuchten gemeinsam mit den Don Bosco Schwestern, die Flüchtlinge mit Essen und Wasser zu versorgen, so Tullimelli. "Wir hoffen sehr auf internationale Unterstützung, denn hier spielt sich eine menschliche Tragödie ab." Die Flüchtlinge hätten praktisch alles verloren und seien häufig traumatisiert.

Nahezu jeder habe den Verlust eines Familienangehörigen zu beklagen. Viele Kinder würden vermisst.

Mehrere tausend Hilfesuchende

Die katholische Ordensgemeinschaft ist nach eigenen Angaben an vier Standorten im Südsudan in der Jugendhilfe und der Gesundheitsversorgung tätig und leitet in Juba und Wau eine der wenigen technischen Berufsschulen des Landes. Schon seit mehreren Jahren sei die Pfarrei in Juba Anlaufstelle von Flüchtlingen aus entfernteren Teilen des Landes. Auch in Wau im Norden warteten rund 5.000 Menschen auf internationale Hilfe.


Quelle:
KNA