Bereits am Samstagmittag hatte das Erzbistum Paris zum Gedenken an die Opfer die Totenglocke der Kathedrale Notre-Dame geläutet. Zeitgleich läuteten auch die Glocken in der Kathedrale Saint-Jean in Lyon.
"Zivilisation der Liebe erbauen"
In der Diözese Rouen feierte Erzbischof Dominique Lebrun am Samstag eine Trauermesse in der Basilika Notre Dame De Bonsecours. Mehr als je zuvor sei es angesichts der brutalen Terrorakte, die das Land erschütterten, nötig, eine "Zivilisation der Liebe" zu erbauen, betonte er.
Bischof Dominique Rey von Frejus-Toulon, der Nachbardiözese Nizzas, kritisierte den "feigen Anschlag", rief die Gläubigen jedoch zugleich auf, auch für den Täter zu beten, der die Barmherzigkeit Gottes dringend nötig habe.
Der Bischof von Evry bei Paris, Michel Dubost, würdigte die Leistung der Sicherheitskräfte und des medizinischen Personals und rief die Menschen zu Solidarität und Brüderlichkeit auf.
Französische Bischofskonferenz verurteilt Anschlag
Bereits am Freitag hatte die katholische Französische Bischofskonferenz den Anschlag in Nizza verurteilt. Das Ereignis erweitere die Liste der Terrorakte, die Frankreich und die Welt seit vielen Monaten erschütterten, so die französischen Bischöfe. "Was immer der Grund ist - diese Barbarei ist nicht hinnehmbar, unerträglich." Frankreich sei in einem Moment der nationalen Einheit getroffen worden. "Mehr als je zuvor muss die nationale Solidarität nun stärker als der Terrorismus sein", forderte die Bischofskonferenz.
Der Bischof von Nizza, Andre Marceau, äußerte sich tief betroffen: "Wir sind Zeugen von Kriegsszenen geworden, unerträglich", sagte Marceau der Zeitung "La Croix". In diesen Momenten, so Marceau, sei eine Aufgabe der Kirche, Worte des Trostes zu finden, Mitgefühl zu zeigen und denen nahe zu sein, die Freunde und Familienangehörige verloren haben.
Am Sonntag sollte am Abend in der Kathedrale Notre-Dame in der französischen Hauptstadt eine Messe für die Opfer des Anschlags gefeiert werden.
Durch eine Amokfahrt im südfranzösischen Nizza waren am Donnerstagabend mindestens 84 Menschen getötet und nach aktualisierten Regierungsangaben 303 verletzt worden.