Papst beendet Polen-Reise

Tschüss, Ciao und Do widzenia, Polen!

Der Weltjugendtag ist zu Ende und der Papst fliegt nach Hause. Zuvor hatte er sich noch mit Freiwilligen getroffen und sich bei ihnen für ihren Einsatz bedankt.

Der Papst sagt "Auf Wiedersehen"! / © Radek Peitruszka (dpa)
Der Papst sagt "Auf Wiedersehen"! / © Radek Peitruszka ( dpa )

Papst Franziskus hat seinen fünftägigen Polen-Besuch beendet und ist nach Rom zurückgereist. Am Sonntagabend wurde er von Staatspräsident Andrzej Duda auf dem Flughafen "Johannes Paul II." verabschiedet. Seit Mittwoch hatte er bei mehreren Großveranstaltungen die katholische Jugend aus aller Welt in teils aufrüttelnden Ansprachen zur Weltgestaltung und zur Überwindung von Hass aufgerufen. An der Schlussmesse am Sonntag auf einem Freigelände bei Krakau nahmen nach vatikanischen Angaben rund 1,5 Millionen Menschen teil. Hunderttausende Menschen aus mehr als 180 Ländern hatten sechs Tage lang in der zweitgrößten Stadt Polens gefeiert und gebetet, begleitet von hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Zu den symbolstärksten Momenten zählte der Besuch des Papstes im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz. Während des zweistündigen Aufenthalts verzichtete er auf jegliche Ansprachen und betete schweigend an den Stätten der Ermordung zahlloser Menschen. In einer Rede vor politischen Vertretern Polens rief er das Land zur Aufnahme von Flüchtlingen auf. Die Reise war begleitet von einem hohen Aufgebot an Sicherheitskräften.

Die polnische Regierung und die katholische Bischofskonferenz bewerteten das Glaubensfest als "großes historisches Ereignis". Ministerpräsidentin Beata Szydlo sieht aber vorerst keinen Anlass, die umstrittene Flüchtlingspolitik ihrer Regierung zu ändern. Der Papst hatte zu Beginn seines Aufenthaltes zur Aufnahme von Flüchtlingen aufgerufen.

Bischofskonferenz: Franziskus enthusiastisch empfangen

Vor Repräsentanten von Politik und Gesellschaft Polens forderte Franziskus am Mittwoch "Solidarität gegenüber denen, die ihrer Grundrechte beraubt sind, darunter des Rechtes, in Freiheit und Sicherheit den eigenen Glauben zu bekennen". In ihrer Bilanz des Besuchs rief Szydlo dazu auf, die Äußerungen des Papstes nun zu analysieren. Zugleich betonte sie, dass das Migrationsproblem außerhalb der Europäischen Union gelöst werden müsse. Ihre Regierung engagiere sich bereits stark für Menschen, die Hilfe bräuchten, unter anderem im Mittleren Osten, und werde die humanitäre Hilfe im kommenden Jahr noch verstärken. So fänden Menschen aus der Ukraine in Polen "Arbeit und ein Zuhause".

 

 

 

Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, sagte, der Weltjugendtag habe anfängliche Befürchtungen widerlegt, dass Polen sich nur auf den aus dem Land stammenden Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bezögen. Es sei sichtbar gewesen, dass die polnische Jugend auch Papst Franziskus enthusiastisch empfangen habe. Der Krakauer Erzbischof und Kardinal Stanislaw Dziwisz betonte, bei seinem ersten Besuch in einem osteuropäischen Land habe Papst Franziskus die dortige Mentalität besser kennenlernen können. Der Weltjugendtag stand unter dem Leitwort "Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden".

Polens Innenminister Mariusz Blaszczak zog eine positive Sicherheitsbilanz. Alle beteiligten Kräfte hätten gut kooperiert. Insgesamt habe es keine Hinweise auf mögliche geplante Anschläge im Zusammenhang mit dem Glaubensfest gegeben.

Oh, wie schön ist Panama!

Der nächste Weltjugendtag findet 2019 in Panama statt. Franziskus sagte bei seiner Verabschiedung von freiwilligen Helfern des Treffens in Krakau, er wisse nicht, ob in drei Jahren er persönlich zugegen sein werde, aber der Petrusnachfolger werde dort sein. Bei dem Anlass mahnte er die 20.000 Ehrenamtlichen in der Tauron Arena nochmals zu Erinnerung an die Vergangenheit und Mut in der Gegenwart; dann werde es auch Hoffnung für die Zukunft geben, so der Papst.


Ein Segelflug-Weltmeister bringt den Papst zurück nach Rom / © Radek Pietruszka (dpa)
Ein Segelflug-Weltmeister bringt den Papst zurück nach Rom / © Radek Pietruszka ( dpa )

Hier feierten eineinhalb Millionen Gläubige mit dem Papst / © Leszek Szymanski (dpa)
Hier feierten eineinhalb Millionen Gläubige mit dem Papst / © Leszek Szymanski ( dpa )
Quelle:
KNA