Bedford-Strohm besucht Soldaten im Ausland

"Menschen in Seenot retten!"

Erstmals seit seiner Wahl an die Spitze der evangelischen Kirche im Jahr 2014 wird Landesbischof Bedford-Strohm Bundeswehrsoldaten im Ausland besuchen. Seine erste Station: die Hafenstadt Cagliari im Süden Sardiniens.

Heinrich Bedford-Strohm / © Sven Hoppe (dpa)
Heinrich Bedford-Strohm / © Sven Hoppe ( dpa )

Der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm will am kommenden Samstag gemeinsam mit dem Militärbischof Sigurd Rink in der Hafenstadt Cagliari im Süden Sardiniens an Bord des Schiffes "Werra" mit Einsatzkräften sprechen. "Ich möchte den deutschen Soldaten danken, die über 17 000 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt haben", sagte Bedford-Strohm.

"Wichtiger Beitrag zur Seenotrettung"

Rund 130 deutsche Soldaten sind derzeit im Mittelmeer Teil der internationalen Operation "Sophia". Deutschland stellt zudem zwei Schiffe, den Tender "Werra" und das Minenjagdboot "Datteln". Ziel der Mission ist es, gegen Schlepperbanden vorzugehen. Dabei müssen die Soldaten aber auch immer wieder Flüchtlinge auf offener See retten.

"Gemeinsam mit anderen zivilen und militärischen Akteuren aus ganz Europa leistet die Deutsche Marine in der Region einen wichtigen Beitrag zur Seenotrettung", betonte Bedford-Strohm weiter.

"Sterben im Mittelmeer beenden"

"Als Kirchen haben wir die EU-Staaten immer wieder dazu aufgerufen, das Sterben im Mittelmeer zu beenden. Menschen in Seenot zu retten, ist eine rechtliche und ethische Pflicht", sagte der Landesbischof. Allein 2016 seien bereits mehr als 3000 Menschen auf dem Weg über das Mittelmeer nach Europa ertrunken.

Bedford-Strohm wurde 2014 in sein Amt gewählt als Nachfolger von Nikolaus Schneider, der wegen der Erkrankung seiner Frau ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit ausgeschieden war. Dass EKD-Chefs die Bundeswehr besuchen, ist an sich nicht neu. Schneider hatte etwa 2011 deutsche Soldaten in Afghanistan besucht.


Quelle:
dpa