Neben dem Heiligen Vater sind auch der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I., Anglikaner-Primas Justin Welby und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Efrem II. dabei. An der Veranstaltung nehmen zudem Repräsentanten des Judentums, des Islam und des japanischen Buddhismus teil.
Gemeinsame Friedensbotschaft
Den Angaben zufolge halten die Vertreter der christlichen Konfessionen am Nachmittag ein ökumenisches Gebet in der Basilika San Francesco, der Hauptkirche der umbrischen Kleinstadt. Die nichtchristlichen Delegationen beten unterdessen an anderen Orten. Anschließend treffen sich alle auf dem Platz vor der Kirche, um eine Friedensbotschaft zu verlesen und der Opfer der Kriege weltweit zu gedenken. In diesem Rahmen hält Franziskus eine Rede.
Der Papst reist zu der Begegnung laut dem vatikanischen Programm am Vormittag mit dem Hubschrauber an. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den anderen Geistlichen und einigen Kriegsopfern im Franziskanerkloster ist ein kurzer Austausch zwischen Franziskus und den anderen Delegationsleitern vorgesehen. Unmittelbar nach der Friedenskundgebung fliegt der Papst nach Rom zurück.
Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert das Treffen
Das von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisierte Friedenstreffen dauert vom 18. bis zum 20. September. Es geht auf eine Initiative von Johannes Paul II. (1978-2005) zurück, der vor 30 Jahren am 27. Oktober 1986 erstmals die Religionen der Welt zum Gebet für den Frieden in die Heimatstadt des Friedensapostels Franz von Assisi (1181/1182-1226) eingeladen hatte. Seither richtete Sant'Egidio jährlich ein Friedenstreffen an wechselnden Orten aus.
Das diesjährige Treffen ist das erste, an dem wieder ein Papst teilnimmt. Unabhängig von den Sant'Egidio-Veranstaltungen hatte Johannes Paul II. am 9. Januar 1993 nochmals zu einem Gebet für den Frieden auf dem Balkan nach Assisi eingeladen, dann unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 am 24. Januar 2002. Ein viertes Assisi-Treffen fand am 27. Oktober 2011 auf Initiative von Benedikt XVI. (2005-2013) statt.
Für Papst Franziskus ist es der dritte Besuch in Assisi. Am 4. Oktober 2013, sieben Monate nach seinem Amtsantritt, hatte er die erste offizielle Visite in die Stadt seines Namenspatrons unternommen. Am 4. August dieses Jahres fuhr er in den zu Assisi gehörenden Ortsteil Santa Maria degli Angeli, um in der gleichnamigen Kirche zu beten und Beichte zu hören.