Das kündigten die Stadt und die evangelische Kirche in Augsburg gemeinsam an. Ausstellungen, Theater, Musik, Literatur und Diskussionen sollten den Diskurs der Reformation in die Gegenwart führen, hieß es.
Berühmter Augsburger Religionsfriede
Augsburg ist einer der bedeutendsten süddeutschen Orte der Reformationsgeschichte. Martin Luther (1483-1546) stritt hier im Jahr 1518 mit dem päpstlichen Gesandten Cajetan, beim Reichstag 1530 wurde die "Confessio Augustana" verlesen, das bis heute gültige lutherische Bekenntnis. Der Augsburger Religionsfriede von 1555 sorgte für eine vorübergehende Verständigung der durch die neuen Konfessionen geprägten Territorien im damaligen Reich.
Lernaufgabe der Reformation sei es heute, "wie ein Mensch absolut glauben und dabei ganz und gar offen bleiben kann für den Glauben anderer", erklärte Stadtdekanin Susanne Kasch. Fragen wie der Umgang mit anderen Standpunkten oder Werten seien bis in die Gegenwart aktuell. Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel sagte, die Stadt wolle im Reformationsgedenkjahr 2017 nicht in Konkurrenz zu anderen treten, sondern habe eine "eigene Stimme und singuläre Botschaft".
Ex-Bundespräsident Wulff als Gastredner
Zum Programm gehört unter anderem eine Rede des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff. Er spricht am 25. Januar zum Thema "Demokratie braucht persönliche Bekenntnisse". Am 19. April ist Augsburg Anlaufpunkt des europaweiten Stationenwegs durch zahlreiche Reformationsstädte. Für Juni ist ein "Fest der Freiheit" vorgesehen.
Das Kulturprogramm im Vorfeld des Augsburger Friedensfests am 8. August widmet sich dem Thema "Bekennen".