Erzbistum Paderborn stellt Finanzbericht für 2015 vor

Überschuss von 44 Millionen Euro

Das Erzbistum Paderborn verzeichnet für 2015 einen Jahresüberschuss von rund 44,2 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung um etwa 3 Millionen Euro (rund 9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr, wie aus dem am Dienstag in Paderborn vorgestellten Finanzbericht hervorgeht.

Der Dom zu Paderborn / © Christoph Paul Hartmann (DR)
Der Dom zu Paderborn / © Christoph Paul Hartmann ( DR )

"Wir sind gut aufgestellt", sagte Generalvikar Alfons Hardt. Die Finanzen gäben Gestaltungsmöglichkeiten und dienten dazu, das riesige Netzwerk von Kirchengemeinden und karitativen Einrichtungen zu unterhalten sowie die Vorsorgeverpflichtungen zu erfüllen. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer stiegen nach den Angaben gegenüber dem Vorjahr um 20 Millionen Euro oder 5,3 Prozent auf rund 396 Millionen Euro.

Zuwachs des Vermögens der Erzdiözese von 3,7 Prozent

Das Finanzergebnis ging um rund 4,5 auf 37,4 Millionen Euro zurück. Die Erträge beliefen sich insgesamt auf 514 Millionen Euro (2014: 458 Millionen Euro). Das Vermögen der Erzdiözese wuchs um 3,7 Prozent auf 4,16 Milliarden Euro, vor allem wegen zusätzlicher Mittel für die Altersversorgung aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen. Damit liegt Paderborn hinter dem Erzbistum München-Freising mit einer Bilanzsumme von 6,26 Milliarden Euro und vor der Erzdiözese Köln mit einem Vermögen von 3,52 Milliarden Euro.

Allerdings sind in der Paderborner Bilanzsumme der Erzbischöfliche Stuhl und das Domkapitel noch nicht erfasst. Vom Vermögen sind 3,7 Milliarden Euro in Finanzanlagen gebunden, wie es hieß. Die Immobilien werden mit 272 Millionen Euro veranschlagt. 80 Prozent der Gebäude dienten kirchlichen Zwecken.

Hardt kündigte an, dass 2018 erstmals auch nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) testierte Zahlen für das Domkapitel vorgelegt werden sollen. Zugleich warb er um Verständnis dafür, dass die Berechnungen für den Erzbischöflichen Stuhl andauerten. Einen Veröffentlichungstermin nannte er nicht. Finanzchef Dirk Wummel verwies auf die Schwierigkeit, eine Vergleichbarkeit zwischen den Bistümern herzustellen, da nicht alle nach dem HGB-Vorgaben bilanzierten und es unterschiedliche Organisationsstrukturen gebe.

Kirchensteuer wichtigste Einnahmequelle

Wummel nannte die Kirchensteuer mit mehr als 75 Prozent die wichtigste Einnahmequelle. Die gute Beschäftigungsquote und die Tarifabschlüsse hätten sich positiv ausgewirkt und verdeckten den demografisch begründeten Mitgliederrückgang; 2015 standen 10.000 Taufen 17.000 Todesfällen gegenüber. Für die ersten neun Monate dieses Jahres zeichneten sich geringere Kirchensteuereinnahmen ab, so Wummel.

Der Finanzchef verwies darauf, dass fast 60 Prozent der Aufwendungen in die Seelsorge fließen. Jeweils rund 9 Prozent wurden für soziale Aufgaben und die Kitas sowie 7,7 Prozent für Bildung ausgegeben. Vom Überschuss erhielten die Kirchengemeinden 20,8 Millionen Euro, die Caritas und der Flüchtlingsfonds 9 Millionen Euro sowie das Domkapitel 5 Millionen Euro. In die Ausgleichsrücklage flossen 5,9 Millionen Euro. Eine Million Euro wurde für innovative Projekte eingeplant. Dazu gehören etwa ein City-Pastoralprojekt in einem ehemaligen Ladenlokal in Bad Driburg oder die Förderung der christlichen Pop- und Rockmusik.


Quelle:
KNA