"Wenn es am 11. November keine Resultate gibt, wird der MUD vom Tisch aufstehen und seine eigene Agenda fortsetzen", kündigte MUD-Vertreter Jose Manuel Olivares an. Vorrangiges Ziel sei eine Wiederherstellung der Gewaltenteilung und damit verbunden eine personelle Neubesetzung der staatlichen Wahlbehörde und des Obersten Gerichtshofes. Beiden Institutionen wirft die Opposition vor, ein politisches Instrument der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro zu sein.
Weiter fordert das Bündnis angesichts der Versorgungskrise die Regierung auf, endlich humanitäre Hilfslieferungen ins Land zu lassen. Zudem gelte es, die in der Verfassung vorgesehenen Wahlen und Volksentscheide umzusetzen. Präsident Maduro rief die Opposition zu Kompromissbereitschaft auf.
Mahnung: Dialog fortführen
Beide Seiten müssten zusammenarbeiten, um das Land voranzubringen. "Wir können nicht akzeptieren, dass sie sagen, dass sie in den Krieg ziehen wollen, wenn innerhalb von zehn Tagen die Regierung nicht auf ihre Forderungen antwortet", so Maduro mit Blick auf den Beginn der Gespräche.
Auch Papstbotschafter Aldo Giordano mahnte beide Seiten, den Dialog fortzuführen. Papst Franziskus kenne die Situation, in der sich das Land befinde, sehr genau, und sei über die aktuelle Entwicklung sehr besorgt. Niemand wolle ein Blutvergießen, betonte Giordano.
Venezuela wird seit mehr als zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Die sozialistische Regierung und die bürgerlich-konservative Opposition hatten Ende Oktober auf Vermittlung des Vatikans Gespräche aufgenommen. Das nächste Treffen der beiden zerstrittenen Lager soll am 11. November stattfinden.