Das sagte er bei einem Fachgespräch der Unions-Fraktion zur religiösen Vielfalt in Deutschland. Der Prälat warb für die bestehende Rechtsordnung, die die individuelle Religionsfreiheit garantiere. Zugleich schlug er mahnende Töne an: Unter denen, die sich von rechten Strömungen ansprechen ließen, stammten einige ursprünglich aus dem christlichen Spektrum.
Glaubensfreiheit für alle
Auch der Bonner Kirchenrechtler Christian Hillgruber bekräftigte in der Runde, dass mit dem Grundgesetz Glaubensfreiheit für alle gelte, "auch für Außenseiter und Sektierer". Zugleich verwies er darauf, dass religiöse Pluralität auch soziale Konflikte auslösen könne, was unter Umständen die Einschränkung der Religionsfreiheit nötig machen könne.
Nach Ansicht Hillgrubers ist die religiöse Vielfalt in Deutschland derzeit größer denn je. "Die christliche Prägung unseres Landes ist für die Zukunft keinesfalls gesichert." Dieser Prägung stehe unter anderem eine größere religiöse Teilnahmslosigkeit und ein wachsender "sich zunehmend aggressiv gestaltender Atheismus" gegenüber.
Mehr interreligiöse Bildung gefordert
Der Berliner evangelische Theologe Christoph Markschies hob in der Debatte Bildung als Grundvoraussetzung für religiösen Pluralismus hervor - gerade im sogenannten post-faktischen Zeitalter.
An dieser Stelle forderte der israelisch-arabische Psychologe und Autor Ahmad Mansour mehr interreligiöse Bildung in Deutschland. "Wir dürfen Kinder in der Schule nicht nach den Religionen trennen."