Die städtische Pressestelle bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht. Sozialdezernent Kurt Merkator (SPD) nannte die Anordnung ein "klassisches Beispiel dafür, wohin die übertriebene Sicherheitswut der Deutschen führen kann". Seine Behördenflure müssten künftig "so steril wie in Gefängnissen" gehalten werden, sagte er der Mainzer "Allgemeinen Zeitung".
Rettungswege von sogenannten Brandlasten freizuhalten
In den vergangenen 20 Jahren hatten in der Adventszeit im Foyer des Mainzer Stadthauses, wo unter anderem die Jugend- und die Ausländerbehörde ihren Sitz haben, jeweils zwei von Kindergartenkindern geschmückte Weihnachtsbäume gestanden. Brennbare Gegenstände dürfe es auf Fluchtwegen nicht geben, lautete das Ergebnis eines privaten Brandschutzgutachtens, das vom städtischen Gebäudewirtschaftsbetrieb in Auftrag gegeben worden war.
Die Mainzer Feuerwehr bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass Rettungswege grundsätzlich von sogenannten Brandlasten freizuhalten seien. Ein generelles Weihnachtsbaum-Verbot in öffentlichen Einrichtungen gebe es jedoch nicht, stellte ein Sprecher klar. Vielmehr müsse der jeweilige Einzelfall geprüft werden. Je nachdem, welche Voraussetzungen vorliegen, sei "ein Weihnachtsbaum als Brandlast zu tolerieren".