Lutherstädte rechnen mit Andrang zum Reformationsjubiläum

Mehr Touristen

Eisenach, Wittenberg, Marburg, Worms, Eisleben und Mansfeld - alles sind Städte, in denen Luther eine besondere Rolle spielte. Daher rechnen die Touristenorganisationen mit einem hohen Besucheraufkommen im Jubiläumsjahr.

Die Reformationsstadt Wittenberg / © Renardo Schlegelmilch
Die Reformationsstadt Wittenberg / © Renardo Schlegelmilch

Die deutschen Lutherstädte rechnen zum Reformationsjubiläum mit deutlich mehr Besuchern und Übernachtungen. Die Tourismusorganisationen der Städte Eisenach, Wittenberg, Marburg, Worms, Eisleben und Mansfeld bereiten sich bereits intensiv darauf vor, wie sie auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilten. So sollen in Wittenberg Übernachtungsgäste auf umliegende Orte verteilt werden.

In Eisenach rechnet die Wartburgregion Touristik GmbH mit 40.000 bis 60.000 mehr Übernachtungen. Die Stadt sei 2017 auch Gastgeber des Deutschen Wandertages, teilte das Unternehmen mit. "Dafür wurde extra eine Stabsstelle mit einem Reformationsbeauftragten und fünf zusätzlichen Mitarbeitern geschaffen", hieß es. Außerdem sei die Touristen-Information bereits 2015 umgebaut worden, damit mehr Räume bereitstünden.

"Wir wissen schon jetzt, dass wir mehr Unterkunftskapazitäten brauchen"

Auch in Wittenberg, Eisleben und Mansfeld gehen die Zuständigen von deutlich mehr Besuchern aus. "Wir wissen schon jetzt, dass wir mehr Unterkunftskapazitäten brauchen", sagte Edith Brasche von GLC Glückburg Consulting. Das Unternehmen ist zuständig für Tourismus in Wittenberg und stellt die Touristische Geschäftsführung der Tourist-Information Eisleben und Mansfeld.

Um genügend Zimmer zur Verfügung stellen zu können, stehe das Unternehmen mit umliegenden Städten in Kontakt, sagte Brasche. "Bisher konnten Zimmer immer relativ zentral gefunden werden, aber langsam stellen sich die Besucher auch darauf ein, dass man sich aufs Umfeld verteilen muss."

Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

Der Leiter der Tourist-Information Worms, Bernd Leitner, beobachtet schon jetzt, dass mehr Zimmer gebucht werden. Auch die Tourismusorganisation in Marburg geht davon aus, dass sich die Zahl der Besucher 2017 erhöhen wird. "Wir und die Universitätsstadt Marburg sind gut gerüstet", teilte die Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH mit.

In Heidelberg kein Andrang?

Die Heidelberg Marketing GmbH dagegen rechnet nicht mit mehr Andrang zum Reformationsjubiläum: "Die zusätzlichen Touristenströme, die erwartet werden, werden zum Großteil die ostdeutschen Lutherstädte besuchen", sagte Marketingleiter Steffen Schmidt. Natürlich gebe es zum Reformationsjubiläum aber trotzdem zusätzliches Informationsmaterial.


Quelle:
epd