Sorgen um Münzgeldweitergabe aus dem Klingelbeutel

Nur noch gegen Gebühr?

Es landet oftmals klirrend im Klingelbeutel: Münzgeld. Nun sorgen sich die Kirchen, wie die evangelische hannoversche Landeskirche, um die Weitergabe an die Banken, da diese häufig das "Kleingeld" nur noch gegen eine Gebühr annehmen.

Münzgeld in der Kollekte / © Norbert Neetz (epd)
Münzgeld in der Kollekte / © Norbert Neetz ( epd )

Da landesweit viele Banken Münzgeld nur noch gegen Gebühr annehmen, könne es in einigen Fällen auch Kollektengelder aus dem Klingelbeutel oder Sammelbüchsen treffen, sagte Pressesprecher Johannes Neukirch am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Einzelfall müssten die Pfarrer vor Ort eine Regelung mit den jeweiligen Banken aushandeln. Die hannoversche Landeskirche ist mit mehr als 1.250 Gemeinden zwischen Göttingen und der Nordsee die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.

Kollektengelder umgehend Spendenzweck zuführen

Kirchengemeinden sind verpflichtet, Kollektengelder umgehend zu Bank zu bringen und dem vorgesehenen Spendenzweck zuzuführen. Die Landeskirche suche nach Wegen, wie das auch künftig auf unkomplizierte und flexible Weise geschehen könne, sagte Neukirch.

Die Kirche hoffe auf Ausnahmeregelungen für Spenden und Kollekten wie etwa bei der Sparkasse Hannover. In einigen Fällen müssten sich die Gemeinden jedoch möglicherweise damit abfinden, Gebühren für Münzen aus dem Klingelbeutel zu zahlen.

Sparda-Bank Hannover nimmt kein Münzgeld mehr an

Hintergrund ist die "Bargeldprüfungsverordnung der Europäischen Union". Danach müssen Banken seit Anfang 2015 prüfen, ob Hartgeld echt und unbeschädigt ist. Dafür müssen sie besondere Geräte anschaffen. Die Sparda-Bank Hannover hatte in dieser Woche erklärt, als erste deutsche Bank in 23 von 25 Filialen überhaupt kein Münzgeld mehr anzunehmen oder auszugeben.


Quelle:
epd