Das sagte der Präsident des vatikanischen Einheitsrates im Interview der Presseagentur Kathpress in Heiligenkreuz bei Wien.
Papst Franziskus besucht am 28. und 29. April Kairo. Sein Ökumene-Beauftragter Kardinal Koch begleitet ihn. Der Papstbesuch erfolgt auf Einladung des ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi, der katholischen Bischöfe, des koptischen Patriarchen Tawadros II. und des Großimams der islamischen Hochschule Al-Azhar, Scheich Ahmed Mohammed al-Tayyeb.
Positive Signale und klare Bekenntnisse?
Koch erinnerte daran, dass der offizielle Dialog zwischen dem Vatikan und der Al-Azhar-Universität erst vor kurzem wieder aufgenommen worden sei. Sicher werde der Papstbesuch auch da weitere Schritte ermöglichen. Er rechne mit positiven Signalen und einem klaren Bekenntnis, "dass die Zwillingsschwester der Religion der Friede und nicht die Gewalt ist", sagte Koch. Dies seien "ganz wichtige Zeichen", die von beiden Religionen ausgehen müssten.
Vertiefung der Freundschaft
Der Besuch diene auch der weiteren Vertiefung der Freundschaft zwischen Papst Franziskus und Papst-Patriarch Tawadros, führte der Schweizer Kardinal aus. Unter Tawadros habe die koptische Kirche eine deutliche ökumenische Öffnung erlebt, nachdem sein Vorgänger Schenuda III. in der zweiten Hälfte seiner mehr als 41 Jahre dauernden Amtszeit einen eher verschlossenen Ökumene-Kurs gefahren war.
Freilich sei der Prozess der Neuorientierung ab 2013 noch im Gange. - Koch äußerte sich am Rande der Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag des emeritierten Papstes Benedikt XVI. am Wochenende in der päpstlichen Hochschule Heiligenkreuz.