Die Auferstehung beginne bereits, wenn Christen den Wert des Lebens bekräftigten und "inmitten der Plagen der Welt, inmitten der Weltlichkeit, die von Gott entfernt, Gesten der Solidarität und der Aufnahme setzen", so Franziskus. Gleiches gelte, wenn sie "den universellen Wunsch nach Frieden nähren und Bestrebungen unterstützen, die Umwelt vor Verwahrlosung zu bewahren".
Dies seien zwar allgemeine und menschliche Zeichen, sagte der Papst weiter. Sie könnten jedoch eine höhere Wirksamkeit erzielen, "wenn sie vom Glauben an den auferstandenen Herrn beseelt werden". Christi Auferstehung bezeichnete der Papst als "die eigentliche Neuheit der Geschichte und des Kosmos". Sie habe gezeigt, dass das letzte Wort nicht das Grab und der Tod hätten, sondern das Leben. Zwischen Ostern und Pfingsten betet der Papst sonn- und feiertags statt des üblichen Angelus-Gebets das Regina-Coeli-Gebet.
"Urbi et Orbi" am Ostersonntag
Am Ostersonntag hatte der Papst in seiner Osterbotschaft den jüngsten Autobombenanschlag mit weit mehr als 100 Toten in Syrien verurteilt. "Die letzte schändliche Attacke auf Flüchtlinge hat zahlreiche Tote und Verletzte gefordert", sagte Franziskus von der Loggia des Petersdoms, bevor er vor 60 000 Gläubigen aus aller Welt auf dem Petersplatz den apostolischen Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") sprach. "Möge [der Herr] vor allem in diesen Tagen die Anstrengungen derjenigen unterstützen, die sich für (...) die Zivilbevölkerung in Syrien einsetzen, die Opfer eines Krieges geworden sind, der nicht aufhört, Horror und Tod zu säen."
Am Samstag war westlich der Stadt Aleppo eine Autobombe explodiert, wo Busse mit umgesiedelten Syrern an Bord auf ihre Weiterfahrt warteten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben dabei mindestens 126 Menschen - darunter 68 Kinder und 13 Frauen.
Das katholische Kirchenoberhaupt rief zum Ende der Osterfeierlichkeiten im Vatikan außerdem zu Frieden in anderen Staaten auf, in denen Kriege wüten, etwa im Südsudan und in der Ukraine. Der Argentinier forderte, bei der Suche nach friedlichen Lösungen der Konflikte in Lateinamerika voranzuschreiten. Auch erinnerte Franziskus an Menschen, die Hunger leiden und andere Krisen und Schwierigkeiten wie die Arbeitslosigkeit durchlebten.