Der Kölner Kardinal Woelki gratuliert Prof. Dr. Peter Kohlgraf zu seiner Ernennung zum neuen Bischof von Mainz durch Papst Franziskus. Mit dem gesamten Mainzer Bistum und seinen Gläubigen freue er sich von Herzen, dass mit Peter Kohlgraf ein würdiger Nachfolger für Karl Kardinal Lehmann gefunden worden sei.
Kardinal Woelki hat den Neuen in Mainz als einen engagierten Seelsorger kennengelernt, der insbesondere mit den Herausforderungen junger Menschen bestens vertraut sei. Dies zeige ein Blick auf seinen bisherigen Werdegang – auch im Erzbistum Köln – nur allzu deutlich.
"Bemerkenswerte Fülle an Erfahrungen"
Nach Kohlgrafs Promotion in Bonn war er als Schulseelsorger, dann als Repetent am Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn sowie ein weiteres Mal als Schulseelsorger in Neuss tätig.
Kardinal Woelki lobt die "bemerkenswerte Fülle an praktischen Erfahrungen", die der zukünftige Bischof gesammelt habe. Die Erfahrung sei u.a. auch in seine Habilitationsschrift im Fachbereich Pastoraltheologie eingeflossen, durch die er zum Privatdozent in Münster und schließlich zum Professor an der Katholischen Hochschule Mainz für den Fachbereich Praktische Theologie berufen wurde.
Der Kölner Erzbischof ist der Ansicht, das Bistum Mainz könne sich freuen, einen jungen Bischof zu bekommen, "der – neben seiner wissenschaftlichen Qualifikation – auch auf eine fundierte pastorale Erfahrung zurückgreifen kann."
Als Wunsch gibt er Peter Kohlgraf "von Herzen Gottes reichen Segen für seinen bischöflichen Dienst" mit auf den Weg sowie eine allzeit glückliche Hand.
"Der bodenständige Seelsorger"
Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat dem künftigen Bischof von Mainz gratuliert. Die seelsorgliche Tätigkeit von Peter Kohlgraf sei "sicherlich eine gute und wichtige Voraussetzung" für das Amt, erklärte Marx am Dienstag. Für die Bischofskonferenz sei es bereichernd, einen Lehrstuhlinhaber in ihren Reihen zu wissen. Kohlgrafs Arbeiten über Ehe und Familie sowie eine diakonische Kirche hätten weite Beachtung gefunden.
Als Nachbar meldete sich der Freiburger Erzbischof Stephan Burger und richtete das Wort direkt an den den neuen Kollegen: "Ich freue mich, Sie als Nachbarn zu wissen, und bin überzeugt, dass die guten nachbarlichen Beziehungen und die fruchtbare wechselseitige Unterstützung und gegenseitige Wertschätzung zwischen dem Bistum Mainz und der Erzdiözese Freiburg mit Ihrer Unterstützung weiter wachsen werden."
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sprach von einer hohen pastoralen Kompetenz, die Kohlgraf mitbringe. "Im Bistum Mainz gibt es viele tüchtige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die er vertrauen kann", so der frühere Mainzer Weihbischof. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, erklärte, er freue sich auf die Zusammenarbeit und hoffe, die «ökumenischen Anregungen" des Reformationsgedenkjahres weiterzutragen.
Kardinal Lehmann würdigte Kohlgraf am Dienstag als Brückenbauer "zwischen Theologie und Frömmigkeit". Kohlgraf sei für seine praktischen und pädagogischen Fähigkeiten unter seinen Schülern bekannt und beliebt.
Glückwünsche aus der Politik
Die Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und Mitglied im Zentralkomitee Deutscher Katholiken (ZdK), Julia Klöckner, freute sich für den zukünftigen Bischof: "Mit Peter Kohlgraf übernimmt ein bedeutender Pastoraltheologe die Geschicke im traditionsreichen Mainzer Bistum, der als bodenständiger Seelsorger große Anerkennung genießt." Peter Kohlgraf verstehe es, in Glaubensfragen zu motivieren und geistigen Halt zu geben, so Julia Klöckner weiter. "Als Theologin und Mitglied des ZdK schätze ich seine offene Art, auf Menschen zuzugehen und ihnen zuzuhören".
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeigte sich in ihrem Grußwort überzeugt, dass die Menschen im Bistum Kohlgraf "sehr schnell mit großer Sympathie und Wertschätzung aufnehmen werden". Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte, Kohlgrafs Erfahrung trage dazu bei, dass "eines der traditionsreichsten Bistümer Deutschlands wieder eine starke Führung" habe.