Wer das Kopftuch nicht abnehmen möchte, müsse das Land verlassen. "Das sagt der Islam", ergänzte Issa gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Es stehe Muslimen frei, den Rechtsweg einzuschlagen, Gerichtsurteile seien dann aber hinzunehmen.
"Hasst das Land nicht!", so der saudische Generalsekretär. "Es hat einem ja Arbeit und die Staatsbürgerschaft gegeben, und diese Länder haben ihre Grenzen für muslimische Flüchtlinge geöffnet."
Koran stehe nicht über Verfassung
Muslime dürften den Koran nicht über die Verfassungen der Länder stellen, in denen sie leben. "Das geht nicht, das wäre Anarchie. Mit dem Visumantrag und erst recht mit dem Betreten eines Landes habe ich seine Verfassung zu akzeptieren. Ansonsten reise ich nicht in das Land." Dies stehe im Einklang mit der Scharia und dem gesunden Menschenverstand. Terroranschläge gegen das Land, in dem man lebt, seien zudem Verrat, "und der Koran verbietet Verrat".
Die Islamische Weltliga wurde 1962 von Saudi-Arabien gegründet, das die Organisation finanziert. Sie ist mit Religionsgelehrten und weiteren Experten aus zahlreichen Ländern besetzt und versteht sich als kulturelle und religiöse Vertretung der islamischen Völker.
Kritiker warfen der Organisation immer wieder vor, sie unterstütze weltweit fundamentalistische Strömungen.