Wenig Unterstützung für mehr Religionsunterricht in Russland

"Dämpfer für Russlands orthodoxe Kirche"

Nur sieben Prozent der erwachsenen Russen wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr Religionsunterricht an den Schulen des Landes. Erst seit 2000 gibt es in manchen Regionen wieder orthodoxen Religionsunterricht.

Russisch-orthodoxe Kleriker tragen in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Russisch-orthodoxe Kleriker tragen in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

52 Prozent sprechen sich hingegen für eine Stärkung des Fachs Geschichte aus, wie das unabhängige Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zentrum am Dienstag mitteilte. Die orthodoxe Kirche drängt seit langem darauf, dass Religion von der ersten Klasse bis zum Abitur unterrichtet wird. Auch Politiker machen sich dafür stark.

Bislang haben nur alle Viertklässler das Fach "Grundlagen der religiösen Kulturen und säkularen Ethik". Seit 2012 wird es landesweit eine Stunde pro Woche unterrichtet. Dabei werden bis zu sechs verschiedene Kurse angeboten. Die meisten Schüler wählen laut Statistiken den Ethikkurs oder "Grundlagen der orthodoxen Kultur".

Zudem gibt es Kurse für Islam, Buddhismus und Judentum sowie einen Überblick über die Weltreligionen. Nach der Oktoberrevolution 1917 hatten die Kommunisten das Schulfach Religion verboten. Erst nach dem Jahr 2000 boten manche Regionen wie Moskau wieder orthodoxe Religionskunde an. Atheisten und andere Religionsgemeinschaften protestierten massiv gegen das Pflichtfach.

 

Quelle:
KNA