Sie sei "zu einem großen Teil dafür mitverantwortlich, dass das Christliche und Kirchliche in unserer Gesellschaft an Bedeutung und Glaubwürdigkeit verloren hat", sagte Feige in der evangelischen Wittenberger Stadtkirche Sankt Marien. Feige sprach einem Gottesdienst zur Themenwoche Ökumene im Rahmen der Weltausstellung Reformation.
Spaltung führt zu Einseitigkeiten
Der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz betonte, die Spaltungen hätten auch "zwangsläufig zu Einseitigkeiten geführt. Jede der christlichen Traditionen habe bestimmte Elemente als das für sie Spezifische herausgestellt und sich entsprechend von den charakteristischen Merkmalen der anderen distanziert. "Ökumene ist notwendig, damit wir unsere konfessionellen Einseitigkeiten überwinden und uns gegenseitig vermitteln, was wir in unserer jeweiligen Tradition nicht entsprechend haben festhalten können", sagte Feige.
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Der Bischof des Bistums Magdeburg erinnerte auch an die konfessionell gemischten Ehen, "die oftmals mit ihren Problemen und Schwierigkeiten zwischen den Kirchen stehen". Aus konfessionellen Gegensätzen hätten sich überdies gesellschaftliche Tragödien ergeben oder stünden damit in Verbindung, räumte der Bischof ein. Er verwies auf die Konflikte in Nordirland, im ehemaligen Jugoslawien und in der Ukraine.