Bischöfe verschicken Grußworte zum Ramadan

"Verantwortung für den Frieden"

Anlässlich des derzeitigen Fastenmonats Ramadan haben sich katholische Bischöfe mit Grußworten an muslimische Mitbürger gewandt. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße betonte dabei die Verantwortung aller Religionen für den Frieden.

Muslime im Fastenmonat Ramadan / © Prabhat Kumar Verma (dpa)
Muslime im Fastenmonat Ramadan / © Prabhat Kumar Verma ( dpa )

Alle Gläubigen seien aufgerufen, die Liebe und Barmherzigkeit des Schöpfers in der Welt sichtbar zu machen, heißt es in dem in Hamburg veröffentlichten Schreiben von Erzbischof Heße an die islamischen Gemeinschaften in Norddeutschland.

Hamburger Erzbischof Stefan Heße  / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Hamburger Erzbischof Stefan Heße / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Dafür brauche es den inneren Frieden und das Bewusstsein, dass der Mensch für sein Handeln Verantwortung trage und vor Gott Rechenschaft ablegen müsse, so Heße.

Wenn der Mensch jedoch seine eigene Begrenzung nicht erkenne, sondern sich zum Herren der Welt mache, zerstöre er seinen inneren Frieden. "Er wird zum Richter über andere Menschen, vergisst aber sein eigenes, vielleicht falsches Handeln", schreibt der Erzbischof.

Heße schließt sein Schreiben mit den Worten: "Möge der Friede Gottes die Herzen der Menschen erfassen zum Segen für seine Schöpfung."

Trelle: Einladungen an Nicht-Muslime schaffen Vertrauen

Bischof Trelle während einer Predigt / © dr (DR)
Bischof Trelle während einer Predigt / © dr ( DR )

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat den Muslimen in seinem Bistum unterdessen für die zahlreichen Einladungen zum Fastenbrechen an Nicht-Muslime gedankt.

Die so ermöglichten Begegnungen trügen "zu wachsendem Verständnis und Vertrauen und damit in entscheidender Weise zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei", heißt es in dem am Montag in Hildesheim veröffentlichten Schreiben Trelles.

Ziel müsse eine Gesellschaft sein, in der Vielfalt nicht Angst mache, "sondern als Konsequenz der eigenen Offenheit geschätzt" werde, so der Bischof. So gingen Christen und Muslime wichtige Schritte hin auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.

Der Ramadan hatte am 26. Mai begonnen. Er endet am Samstagabend. Das sich anschließende mehrtägige Fest des Fastenbrechens ist nach dem Opferfest der zweithöchste islamische Feiertag.

Islamischer Fastenmonat Ramadan

Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr.

Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic (shutterstock)
Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic ( shutterstock )
Quelle:
KNA