Vor den Wahlen in Kenia haben die katholischen Bischöfe des Landes die Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. Alle sollten von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen und eine Führung wählen, die zur Integration fähig sei, sagte der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz, Bischof Philip Anyolo, laut dem Sender Radio Vatikan am Montag. Zugleich mahnte er die staatliche Wahlkommission, für eine "gerechte, gleiche, transparente, glaubwürdige und friedliche" Abstimmung zu sorgen.
Die Kirche bot sich an, mit allen Beteiligten des Wahlverfahrens am Dienstag zusammenzuarbeiten. An die Medien gewandt betonten die Bischöfe, diese spielten eine "entscheidende Rolle". Unerlässlich sei eine objektive Berichterstattung, um ein Klima der Gewaltfreiheit zu schaffen und eine Kultur der Gerechtigkeit, des Friedens und der Versöhnung zu fördern.
Unzufriedenheit in der Bevölkerung
Rund 20 Millionen Kenianer sind am Dienstag aufgerufen, ihren Präsidenten, dessen Stellvertreter sowie neue Mitglieder des Senats und der Nationalversammlung zu wählen. Unklar ist, ob der amtierende Präsident Uhuru Kenyatta eine zweite Amtszeit erhält. Unter anderem sorgten steigende Lebensmittelpreise und hohe Jugendarbeitslosigkeit zuletzt für Unzufriedenheit in der Bevölkerung.
Ende 2007 war es nach der Präsidentschaftswahl in Kenia zu schweren Unruhen gekommen. Nach schwankenden Schätzungen kamen weit über 1.000 Menschen ums Leben, Hunderttausende flohen vor der Gewalt.