Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, die westfälische Präses Annette Kurschus und der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends unterzeichneten am Freitag in Dortmund eine Vereinbarung zur Stärkung der Ökumene. Ähnliche Kooperationsvereinbarungen hatten die Bistümer Aachen, Essen und Münster mit der rheinischen und westfälischen Landeskirche geschlossen.
Ökumenisches Handeln unterstreichen
"Am Ende des 500-jährigen Reformationsjubiläums beziehungsweise Reformationsgedenkens möchten wir die Nachhaltigkeit des ökumenischen Handelns und des gemeinsamen Weges in die Zukunft noch einmal ausdrücklich unterstreichen", erklärte Becker. Schon seit vielen Jahre habe zwischen den Kirchen eine Bewegung eingesetzt, "die uns aufeinander zu geführt hat und Mut macht, weitere Schritte zu tun".
Kurschus verwies auf die ökumenische Praxis in den evangelischen und katholischen Gemeinden. "500 Jahre nach der Reformation ist es an der Zeit, dass aus den vielen kleinen Schritten an vielen unterschiedlichen Orten ein verabredeter und verbindlicher gemeinsamer Weg nach vorne wird."
Glauben zusammen bezeugen
Das Papier hält fest, dass die Kirchen gemeinsam vor der Herausforderung stünden, sich mit ihren Angeboten in einer säkularen, pluralen und multireligiösen Gesellschaft zu präsentieren und den Glauben gemeinsam zu bezeugen. Das Bistum und die Landeskirchen vereinbarten, sich zusammen "für eine solidarische, friedliche, tolerante und umweltbewusste Gesellschaft" einzusetzen und gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus anzugehen.
Auch wollen sie ihre geistliche Zusammenarbeit intensivieren, etwa durch ökumenische Gottesdienste oder gemeinsame Akzente in der Advents- und Fastenzeit. In der Firm- und Konfirmationsvorbereitung solle es ökumenische Begegnungen geben.
Gemeinsame Nutzung von Kirchen
Sinnvoll und möglich seien zudem ökumenische Gemeindepartnerschaften und die gemeinsame Nutzung von Kirchen und Gemeindehäusern, heißt es in dem Papier. Auch werden Abstimmungen über pastorale Schwerpunkte vor Ort empfohlen. Verabredet wurde weiter der gegenseitige Austausch über die Reform- und Entwicklungsprozesse in den jeweiligen Kirchen und wechselseitige Einladungen von Beobachtern bei Synoden oder Bistumsforen.
Auch beim Religionsunterricht sei die Zusammenarbeit zu intensivieren.